ASASE Projekt in Ghana will Kakaoanbau klimafreundlicher machen

Neue Ansätze um Vorteile für Kakaofarmer zu schaffen und Existenzen zu sichern
11. Februar 2021 durch
Arne Homborg

Öffentliche und private Organisatoren haben in Ghana unter dem Namen Accessible Soils and Sustainable Environments (ASASE) ein neues Projekt begonnen um den Kakaoanbau nachhaltiger zu machen. In den nächsten vier Jahren arbeitet ASASE daran die Abholzung von Wäldern zu stoppen, überalterte Kakaoplantage zu erneuern und natürliche Wälder wieder herzustellen. „ASASE“ bedeutet in der lokalen Sprache Twi soviel wie „Land“. Dieses Land so nachhaltig wie möglich zu bewirtschaften und damit den Kakaoanbau und Existenz der Farmer zu sichern, ist das Ziel von ASASE.

Breiterer Ansatz in der Bevölkerung als bisherige Projekte

Das mit 2,3 Millionen Euro ausgestattete Projekt baut zwar auf bestehende Projekte wie die Cocoa and Forest Initiative (CF) auf, wählt aber einen breiteren Ansatz. So bildet zwar die Zusammenarbeit mit 5.000 Kakaofarmern in Ghanas großen Kakaoanbaugebieten im Osten des Landes und in Ashanti einen wichtigen Bestandteil des Projektes, darüber hinaus soll aber auch mit den lokalen Gemeinden intensiv zusammengearbeitet werden. Neben Kakaoplantagen möchte man so auch kleine lokale Waldreste erreichen.

Neue Anreize für Kakaofarmer sind wichtiger Bestandteil von ASASE

Die Kakaofarmer sollen in dem Projekt nicht nur wie bei anderen für das Thema Nachhaltigkeit sensibilisiert werden und Schulungen zu Agroforstpraktiken erhalten. Einen wichtigen Bestandteil des Projektes liefert der westafrikanische Landrechtsspezialist Meridia. Denn die Besitzrechte an Plantagen sind of gar nicht, oder unzureichend geregelt. Das bedeutet Unsicherheit für viele Kakaofarmer und erschwert langfristige Investitionen. Meridia sorgt im Rahmen von ASASE das die Farmer Land- und Baumbesitzrechte erhalten.

Außerdem sollen auch finanzielle Anreize für den Erhalt von Wäldern geschaffen werden. Diese richten sich an Farmer, die Wälder um ihre Plantagen schützen, oder wieder Aufforsten.

Klimawandel und Waldzerstörung bedrohen Menschen in Ghana

In Ghana sind rund 800.000 Haushalte mit ca. 3,6 Millionen Menschen vom Kakaoanbau abhängig. Die zunehmende großflächige Waldzerstörung bedroht ebenso wie der Klimawandel die Existenz dieser Menschen. Neben den Kakaofarmern profitieren auch alle anderen Farmer und die lokalen Gemeinden vom Erhalt der Wälder die für Biodiversität und Klima von unschätzbarem Wert sind.

An dem Projekt beteiligen sich unter anderem die Netherlands Enterprise Agency, Meridia, Ghanas Ministerium für Land und natürliche Resourcen, und der Rohstoffhändler Export Trading Group und dessen Stiftung für Nachhaltigkeit Beyond Beans.

Arne Homborg 11. Februar 2021
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