Elfenbeinküste erhöht Farmgatepreis für Kakao

Neuer Preis liegt leicht über dem Preis in Ghana
6. Oktober 2024 durch
Arne Homborg

Der weltweit größte Kakaoproduzent, die Elfenbeinküste, hat den staatlich festgelegten Ankaufpreis für Kakaobohnen auf den Kakaofarmen (Farmgatepreis) zum 1. Oktober erhöht. Der Preis steigt um 20 Prozent von 1.500 CFA auf 1.800 CFA pro Kilogramm getrockneter Kakaobohnen. Das entspricht ca. 3.060 US$ pro Tonne und liegt damit ganz leicht über dem Farmgatepreis in Ghana, wo der Preis gerade auf 3.039 US$ pro Tonne erhöht wurde. Ghana ist ein Nachbarland der Elfenbeinküste und der weltweit zweitgrößte Kakaoproduzent. Um Schmuggel zwischen den beiden Ländern zu unterbinden, koordinieren beide Länder die Ankaufpreise. Eine zu große Differenz führt in der Regel zu einem Anstieg beim Schmuggel zwischen den Ländern. Der Schmuggel von der Elfenbeinküste in Richtung Liberia und Guinea bleibt aber für das Land weiter ein Problem. Dort zahlen Ankäufer Preise die deutlich näher am Weltmarktpreis liegen.


Nach den Rekordpreisen Anfang des Jahres mit über 10.000 Euro pro Tonne hat sich der Kakaopreis inzwischen etwas entspannt. In den vergangenen vier Wochen pendelte er zwischen 6.000 und 6.500 Euro pro Tonne. Das ist immer noch mehr als das Doppelte des in den vergangenen fünf Jahren bei knapp 2.500 Euro pro Tonne liegenden Preises. Eine Folge des dritten aufeinander folgenden Jahres, in dem weniger Kakao geerntet als verarbeitet wurde. Aktuell gehen Analysten für das am 1. Oktober begonnene neue Kakaojahr von einem leichten Plus von ca. 90.000 Tonnen aus. Das dürfte aber vor allem von der Wetterentwicklung abhängen.


Die Elfenbeinküste und Ghana produzieren zusammen etwa 60 % der weltweiten Kakaoernte. Das die Weltmarktpreise durch die staatlich kontrollierten Preise nur langsam und teilweise auf den Farmen ankommen, verlangsamt auch die Investitionen auf den Farmen. Durch jahrzehntelange Niedrigpreise sind viele Farmen abgewirtschaftet. Wo es nicht zum Leben reicht, ist auch kein Geld für Investitionen in die Zukunft. Dabei erfordert die Überalterung vieler Kakaobestände und insbesondere auch die Anpassung an der Klimawandel dringend große Investitionen.

Arne Homborg 6. Oktober 2024
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