ICCO erwartet Kakaodefizit für die laufende Saison

Kakaovorräte schrumpfen auf niedrigsten Stand seit vier Jahren
17. März 2020 durch
Arne Homborg

Die Internationale Kakaoorganisation (ICCO) hat eine erste Prognose für die Ernte in der laufenden Kakaosaison 2019/2020 abgeben. Erwartet wird ein Defizit in Höhe von 85.000 Tonnen. Die Defizit Schätzung für das letzte Kakaojahr 2018/2019 wurde von 21.000 Tonnen auf 107.000 Tonnen erhöht. Ursache ist vor allem Trockenheit während wichtiger Wachstumszeiten in Westafrika, wo mit der Elfenbeinküste und Ghana die größten Kakaoproduktionsregion ist. Für beide Länder wird in der laufenden Saison aber ein leichtes Wachstum erwartet. In der Elfenbeinküste soll die Produktion um ein Prozent auf 2,18 Millionen Tonnen steigen und in Ghana sogar um fünf Prozent auf 850.000 Tonnen. Weltweit soll die Produktion um etwa 1,7 Prozent steigen, während für die Verarbeitung von Kakao nur mit einem Plus von 1,2 Prozent gerechnet wird.

Ein Defizit in der laufenden Saison würde die internationalen Kakaovorräte auf den niedrigsten Stand seit vier Jahren senken. Das Lager-Verbrauchs-Verhältnis würde damit um zwei Punkte auf 31 Prozent zurückgehen. Das wäre der niedrigste Stand seit der Saison 1983/1984. Neben der ICCO erwarten auch andere Marktbeobachter ein Defizit für das laufende Jahr, die Erwartungen schwanken zwischen 50.000 Tonnen und 110.000 Tonnen.



Arne Homborg 17. März 2020
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