Trinitario Kakao
Trinitario - eine überholte Bezeichnung für die Kreuzung aus Criollo und Forastero Kakaos
Vorab: heute spricht man in der Wissenschaft nicht mehr von Trinitario als Gruppe von Kakaosorten. Da der Begriff einfach die Kreuzung irgendeiner Criollo- mit irgendeiner Forasterosorte bezeichnet ist der Begriff Trinitario wenig aussagekräftig.
Der Trinitario ist im Vergleich zu Criollo und Forastero eine relativ junge Sorte. Er entstand auf der Insel Trinidad, wo bis 1725 reiner Criollo angebaut worden war. Nachdem diese Pflanzungen ab 1725 durch mehrere Epidemien großen Schaden genommen hatten, wurden sie mit neuen Forasteros vom Festland wieder aufgeforstet. Aus der Kreuzung entstand eine neue Sorte, die nach der Insel benannt wurde. Der Trinitario verbindet die Robustheit des Forasteros mit dem Aroma des Criollos. Er ist meist selbststeril, weshalb er nur durch Stecklingsvermehrung bzw. Pfropfung vermehrt werden kann. Der Anteil des Trinitario an der Weltproduktion ist wie der des Criollo eher klein.
Im Bewusstsein der Schäden, die durch Seuchen und Krankheiten entstehen können, haben Wissenschaftler des Imperial College of Tropical Agriculture auf Trinidad bereits in den 20-iger Jahren des 20. Jahrhunderts mit der systematischen Auswahl, Klassifizierung und Selektion von Kakaobäumen begonnen. Aus dieser Auswahl entstanden die Imperial College Selections 1 bis 100, von denen viele noch bis heute zum Anbau und für Züchtungen verwendet werden. Heute wird der Erhalt und die Forschung des Kakaos auf Trinidad von der Cocoa Research Unit (CRU) der University of West Indies betrieben. Für die Kakaobäume, die hier für die Zukunft in der International Cocoa Genebank erhalten werden, können auch Patenschaften übernommen werden. So kann jeder einen Beitrag für die Zukunft des Kakaos leisten.
Die Triniatrios werden oft für Kreuzungen mit Criollos und Forasteros verwendet, um den Criollo robuster und den Forastero aromatischer zu machen.
ICS 1
Die Imperial College Selection 1 ist eine ertragreiche Sorte, die etwas über 100 mittelgroße Früchte pro Jahr hervorbringt. Die Farbe der Früchte variiert von tiefdunkelrot bis zu braunorange. Die durchschnittlich 42 dicken Bohnen pro Frucht haben helle Keimblätter. Das milde Aroma hat eine deutliche Fruchtigkeit.