Der Schweizer Barry Callebaut Konzern arbeitet weiter am Ausbau seiner Position als Weltmarktführer für Industrieschokolade. So gab der Konzern in den letzten Wochen zahlreiche Pläne rund um sein internationale Engagement bekannt und Eröffnete neue Projekte. Hier ein kurzer Überblick über die aktuelle Entwicklung.
Fabrik in Moreton (England) geschlossen
Barry Callebaut hat die Fabrik in Moreton im Nordwesten Englands zum 31. Mai geschlossen. Die Fabrik war erst 2018 von Burton's Biscuit Company übernommen worden und gehörte vorher zu Cadbury. Aufgrund von Einschränkungen durch die Produktionsmöglichkeiten vor Ort, sei die Fabrik nicht wirtschaftlich zu betreiben. Für die Mitarbeiter würde man über Alternativen zu betriebsbedingten Kündigungen nachdenken. Am Standort in Moreton gab es 45 festangestellte Mitarbeiter sowie rund 19 Leiharbeiter. In Großbritannien verfügt Barry Callebaut jetzt noch über rund 370 Mitarbeiter an den Standorten Chester und Banbury.
104 Millionen US$ Investition in Ontario, Kanada
In Ontario, Kanada soll für rund 104 Millionen US$ eine komplett neue Fabrik für „Spezialitäten“ wie zuckerfreie Schokolade und Protein Produkte entstehen. Die Fabrik wird die zweitgrößte in der Region Nordamerika und die größte Einzelinvestition in eine Fabrik in Nord Amerika. Die Investitionssumme soll über einen Zeitraum von 10 Jahren investiert werden. Geplant ist, dass die Fabrik im Jahr 2024 die Produktion aufnehmen kann und dann bereits über eine Kapazität von 50.000 Tonnen pro Jahr verfügt. Rund 200 neue Arbeitsplätze werden vor Ort geschaffen.
Barry Callebaut verfügt bereits über 15 Fabriken zur Schokoladenherstellung und Kakaoverarbeitung in Amerika. Davon zwei in Kanada: eine in Chatham, Ontario und eine in St. Hyacinthe, Quebec. Letztere ist die größte eigene Fabrik in Amerika.
Barry Callebaut Fabrik Entwurf Ontario
Neues Chocolate Academy Center in Marokko
In Casablanca, Marokko hat Barry Callebaut eine neue Chocolate Academy eröffnet um die Präsenz im Wachstumsmarkt Nordafrika zu erhöhen. In seinen Chocolate Academy Centers bietet Barry Callebaut seinen (potenziellen) Kunden Ausbildungsmöglichkeiten ebenso wie Unterstützung in der Produktentwicklung. Zielgruppe sind alle gewerblichen Schokoladenanwender, Konfiseure, Konditoren, Bäcker und Caterer.
Neues Werk und neue Forschungs-Farm in Ecuador
Ecuador ist weltweit der drittgrößte Kakaoproduzent und auch für Barry Callebaut ein wichtiger Lieferant. Mit Taycan in Duran hat der Konzern jetzt seine erste Anlage in Ecuador für den Kauf, die Reinigung und die Trocknung, sowie den anschließenden Export von Kakao in Betrieb genommen. Duran liegt nahe des Hafens in Guayaquil und damit direkten Zugang zum Pazifischen Ozean.
Das Taycan genannte Werk ist laut Barry Callebaut das größte Werk für die Reinigung und Trocknung von Kakaobohnen in Ecuador. Rund 10 Millionen US$ wurden in das Werk investiert, das auch alle weiteren Mitarbeiter des Konzerns in Ecuador beheimatet.
Neben dem Taycan Werk hat Barry Callebaut mit dem Aufbau einer „Farm of the Future“ genannten Kakaoplantage begonnen. Diese soll als Forschungs-, Entwicklungs- und Ausbildungsfarm dienen. Es soll an verbesserten Anbaumethoden und Strategien für mehr Nachhaltigkeit, sowie Lösungen für Probleme die durch den Klimawandel entstehen geforscht werden. Im Einzelnen sollen unter anderem Dinge wie unterschiedliche Varietäten, die Nacherntebehandlung und die Diversifikation von Pflanzen erforscht werden.
Die 640 Hektar große Farm liegt im Cerecita Tal zwischen der Stadt Guayaquil und dem Pazifischen Ozean. Etwa 400 Hektar der Farm sind bislang unbebaut und sollen jetzt schnellstmöglich mit Kakao bepflanzt werden. Sobald die Farm voll im Einsatz ist, wird sie rund 80 Mitarbeiter beschäftigen.
Barry Callebaut - Schließungen, Erweiterungen, Neueröffnungen