COCOBOD in Ghana denkt über Alternative zu Kunstdünger nach

Der Krieg zwischen Russland und der Ukraine könnte auch den Anbau von Kakao beeinflussen
21. April 2022 durch
Arne Homborg

Die COCOBOD, Ghanas staatliche Behörde zur Organisation des Kakaomarktes, denkt über Alternativen zum Kunstdünger nach. Durch den Krieg zwischen Russland und der Ukraine und den gegen Russland verhängten Sanktionen, könnte es zu einem Mangel an Kunstdünger kommen. Russland ist der weltweit größte Exporteur von Zutaten für die Düngemittelindustrie.

Laut COCOBOD bräuchten sich Farmer aktuell keine Sorgen über eine ausreichende Versorgung mit Dünger machen. Es gäbe genügend Lagerbestände in Ghana. Allerdings könnte ein länger anhaltender Krieg zu Knappheit und extremen Preissteigerungen führen und man müsse sich bereits jetzt Gedanken über Alternativen machen. Gleichzeitig hat die COCOBOD das Ziel, den Einsatz von Dünger auf den Kakaoplantagen auf 50kg pro Hektar zu erhöhen. Derzeit werden rund 25kg Dünger pro Hektar eingesetzt, was bereits ein deutlicher Anstieg zu früheren Jahren ist. 2016 waren es erst 8kg pro Hektar.

Als Alternative zu Kunstdünger sieht die COCOBOD vor allem Geflügelmist. Dieser fällt in Ghanas Geflügelfarmen an und wird laut COCOBOD derzeit in größeren Mengen in Nachbarländer Exportiert. Den Geflügelmist lokal auf Ghanas Kakaoplantagen zu verwenden, könnte die Folgen einer Knappheit und eines Preisanstieges bei Kunstdünger abmildern. Gleichzeitig würden natürlich die derzeitigen Importeure des Geflügelmistes ihrerseits Probleme mit der Beschaffung von Dünger bekommen.

Arne Homborg 21. April 2022
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