Wie gestern berichtet hat Stiftung Warentest 20 Milchschokoladen untersucht, die Milchschokolade von GEPA schnitt dabei nicht besonders gut ab. Folgende Stellungnahme hat die GEPA zum Test veröffentlicht:
„Geschmackssache“ Schokolade:
Bio Fairena Vollmilchschokolade trotz Abwertung bei Stiftung Warentest für die GEPA eine Qualitätsschokolade
Wuppertal. In der aktuellen November-Ausgabe von Stiftung Warentest wurden Milchschokoladen getestet. Die Fairena Bio Vollmilchschokolade der GEPA konnten die Tester dabei nicht empfehlen.
Viele Punkte, die die Fairena Bio Vollmilch auszeichnen und ganz bewusst von der GEPA so in die Rezeptur aufgenommen werden, führten hier zur Abwertung. Die Anstrengung der GEPA, Schokolade zur Vermeidung von gentechnisch veränderten Bestandteilen ohne Sojalezithin zu produzieren, fand keine besondere Erwähnung.
Dabei spielte in der Gesamtbewertung zu 45 Prozent die Sensorik (z.B. Geruch, Geschmack) eine Rolle, zu 20 Prozent die Prüfung auf Schadstoffe, zu 10 Prozent die Verpackung und zu 15 Prozent die Deklaration.
Bei der Bewertung der Sensorik fiel besonders stark ins Gewicht, dass die GEPA Bio Fairena Vollmilch nach Ansicht der Tester eine „Fremdnote“ aufweist: „Riecht besonders intensiv mit deutlicher Fremdnote; schmeckt wenig schokoladig und milchig, stark nach Kakao ....“.
Die Fairena Bio Vollmilchschokolade lässt sich nicht mit anderen Vollmilchschokoladen vergleichen, weil sie ganz bewusst mit Bio-Mascobado-Vollrohrzucker anstelle von raffiniertem Weißzucker hergestellt wird. Der Mascobado sorgt für einen charakteristischen Geruch und Geschmack. Gerade der Vollrohrzuckergeschmack ist aber bei den Kunden der GEPA besonders beliebt: Zum Beispiel kann die Fairena Bio Vollmilch in den letzten Jahren zweistellige Absatzsteigerungen verzeichnen.
Gleichzeitig führt die GEPA auch eine Vollmilchschokolade im Sortiment, die mit weißem Rohrzucker stärker dem Mainstream-Geschmack entspricht.
Der hohe Fettgehalt der Fairena Vollmilch, der angemerkt wurde, stammt aus der hochwertigen Kakaobutter und dem Bio-Sahnepulver. Weil die GEPA Bio Fairena Vollmilchschokolade besonders cremig sein soll (was bei Verwendung von Vollrohrzucker und Verzicht auf möglicherweise gentechnisch hergestelltes Sojalezithin eine Herausforderung ist), wurde bewusst ein hoher Anteil an Kakaobutter und ein Sahnepulver mit hohem Fettanteil verwendet. Besonders lange Conchierzeiten gehören ebenfalls zu den Qualitätsmerkmalen der GEPA-Schokolade.
Negativ wurde in der Sensorik auch bewertet, dass die Schokolade „stark nach Kakao“ schmecke. Auch hier hat die GEPA ganz bewusst eine Milchschokolade mit starkem Kakaoanteil von 36 Prozent hergestellt, der über dem gesetzlich vorgeschriebenen Minimum für Vollmilchschokolade von 30 Prozent liegt. Auch dies trägt zur Beliebtheit der Fairena Bio Vollmilch bei.
Kritisiert wurde außerdem, dass in der Schokolade ein Konservierungsmittel gefunden wurde, das aus der Papierverpackung stammt. Die GEPA nimmt diese Kritik sehr ernst. Der Sachverhalt wird vom Schokoladenverarbeiter der GEPA intensiv untersucht; darüber hinaus haben die Druckerei und der Papierlieferant bereits neue Papierqualitäten entwickelt, die so schnell wie möglich zum Einsatz kommen.
Allerdings wird im Test dieser Punkt nur ganz pauschal erwähnt, ohne die genauen Zahlen anzugeben: Es handelt sich hier um Spuren von 0,03 Milligramm pro Kilo. Die Anforderung der Rückstands-Höchstmengenverordnung sind erfüllt. Ebenso kann das Produkt als Ware aus ökologischem Anbau in den Verkehr gebracht werden. Dennoch wird die GEPA alles tun, um das Problem zu lösen. Das Mittel wird in den umfangreichen Testkatalog des Vertragslabors der GEPA mit aufgenommen. Bisher war diese Thematik in der Papierindustrie nicht als Problem aufgetaucht, da zwischen Papier und Schokolade immer ein Innenwickel (genauso wie auch bei den GEPA-Schokoladen) vorhanden ist.
„Die Fairena Bio Vollmilchschokolade ist für uns nach wie vor eine Qualitätsschokolade. Der intensive Geschmack, mit dem sie aus dem Rahmen fällt und der eben nicht dem Mainstream entspricht, wird von unseren Kunden besonders geschätzt. Was für uns als Qualitätsmerkmal gilt, führte hier zur Abwertung“, so GEPA-Geschäftsführer Thomas Speck.
Die GEPA handelt als größte europäische Fair Handelsorganisation seit mehr als 30 Jahren mit Genossenschaften und sozial engagierten Privatbetrieben aus Lateinamerika, Afrika und Asien zu fairen Preisen und langfristigen Handelsbeziehungen. Gesellschafter sind Misereor, der Evangelische Entwicklungsdienst (eed), die Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland (aej), der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“. Auch die evangelische Hilfsaktion „Brot für die Welt“ ist Mitglied der GEPA-Gesellschafterversammlung.
27. Oktober 2007
durch
Arne Homborg
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