Kolumbien engagiert sich verstärkt im Schutz von Wald

5. August 2018 durch
Arne Homborg
Bis 2025 möchte Kolumbien seine Kakaoproduktion so organisieren, dass kein Wald dafür abgeholzt wird. Nachdem im vergangenen Jahr die Entwaldung in Kolumbien um 46 % angestiegen war, ist man jetzt der Cocoa & Forest Initiative beigetreten. Die Initiative wurde Ende 2017 von großen Schokoladenkonzernen wie Mars, Hershey und Barry Callebaut, sowie den beiden größten Kakaoproduzenten Elfenbeinküste und Ghana gegründet um die durch Kakaoanbau verursachte Abholzung von Urwäldern zu stoppen. Als erstes Lateinamerikanisches Land ist jetzt Kolumbien der Initiative beigetreten. Kolumbien ist in der weltweiten Rangliste der Kakaoproduzenten auf Platz Zehn. Im Unterschied zu den beiden westafrikanischen Ländern verarbeitet Kolumbien aber deutlich mehr seines Kakaos im eigenen Land. Das heimische Unternehmen Casa Luker, der zweitgrößte Kakaoankäufer im Land und einer der weltweit größten Verarbeiter von Edelkakao, die Campania Nacional de Chocolates und die National Cocoa Federation haben einen gemeinsamen Aktionsplan beschlossen um die Abholzung zu beenden. Dazu gehört auch die Wiederaufforstung bereits verloren gegangener Urwaldflächen und die Schaffung von Arbeitsplätzen für Farmer die auf diesen Flächen Kakao angebaut haben. 2017 verlor Kolumbien rund 425.000 Hektar Waldfläche, das entspricht einer Verdopplung im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 2001 bis 2015. Die Angaben basieren auf Satellitenaufnahmen und Daten der Global Forest Watch Platform des World Resources Institutes. Als eine der Hauptursachen für den sprunghaften Anstieg gilt das Friedensabkommen mit den FARC Rebellen. Dadurch wurden große zuvor von den Rebellen beherrschte Gebiete zugänglich und nutzbar gemacht. Dabei gilt Kakao bislang nicht als einer der größten Waldzerstörer in Kolumbien. Weitaus mehr Wald geht auf das Konto zunehmender Viehhaltung, Landspekulation, Kokaanbau, Bau von Infrastruktur und Bergbau. Mittelfristig möchte das Land aber seinen Kakaoanbau deutlich ausweiten, was den Druck auf die verbliebenen Waldgebiete erhöhen dürfte.
Arne Homborg 5. August 2018
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