Rückblick auf die Tübinger chocoZEIT

Die chocoZEIT als Ersatz für Deutschlands größtes Schokoladenfestival chocolART
22. Dezember 2020 durch
Arne Homborg

Schokolade macht glücklich. Deshalb bräuchten wir eigentlich alle gerade ganz viel davon. Die chocolART hat darum in diesem Jahr das Beste aus der schwierigen Situation herausgeholt.

Die Planungen für das größte Schokoladenfestival Deutschlands beginnen immer schon über ein Jahr im Voraus: Auch in diesem Jahr wurde die chocolART bereits im Januar auf der Tourismusmesse CMT beworben. Aber schon im Frühjahr war klar: In der gewohnten Form, mit hunderttausenden Gästen, vielen Ständen und einem riesigen Veranstaltungsprogramm, würde der Tübinger Schokomarkt nicht stattfinden.
Aus der chocolART wurde deshalb die chocoZEIT: geplant wurde ein Monat voller liebevoller schokoladiger Überraschungen, mit der Einzelhandel und Gastronomie in Tübingen Kund*innen und Gäste verwöhnen wollten. Kein großes Zentral-Event, aber etwas, das Corona-verträglich ein bisschen Stimmung und Atmosphäre in die Tübinger Altstadt zaubern sollte.

Doch auch hier machte das Virus einen Strich durch die Rechnung der chocoZEIT-Planer rund um das Team von „Tübingen erleben“. Die Broschüren mit allen Angeboten waren bereits im Druck, als der Lockdown light beschlossen wurde. Noch einmal wurde alles umgeplant. Einige Veranstaltungen wie das Faire Tübinger Schokoladen Tasting mit der Tübinger Stadtschokolade von Kallari Futuro wurden in den digitalen Raum verlegt. Hier kann man sich auch noch über die Weihnachtstage von Raquel Cayapa in die Welt des Kakaoanbaus und der Schokoladenherstellung entführen lassen, die Schokolade für das Tasting gibt es in ausgewählten Tübinger Geschäften zu kaufen. Anderes wie der geführte Rundgang zur Kaffeehausgeschichte wurde mit Hilfe einer Broschüre und Schautafeln zu einem Spaziergang für „Selbstläufer“ umfunktioniert.

Was blieb: Die gläserne Konditorei im Foyer des Tübinger Rathauses, wo man durch die Fensterscheiben Konditormeister Johannes Becker und seinem Team bei der Herstellung luftig-schaumiger chocoLINOS und schokoladig-saftigen Muffins zuschauen konnte. Der Pop-up-Betrieb im „süßesten Rathaus Deutschlands“ kam beim Publikum glänzend an und sorgte auch in den Medien für Aufsehen, zum Beispiel brachte das SWR-Fernsehen gleich zwei Berichte.

Ein nostalgisches Kinderkarussel vor dem Rathaus, eine hinreißende großformatige Modell-Eisenbahn mit Schoko-Ladung vor dem Stadtmuseum, Kakaomalerei mit der Schokoladenkünstlerin Dorte Schetter bei Mode Zinser und diverse andere kleinere Aktionen bereicherten den langen Einkaufssamstag am 5. Dezember, der dadurch zu einem echten kleinen Highlight in der diesjährigen Vorweihnachtszeit wurde.
Vom 30. November bis zum 15. Dezember war in der Eisdiele der Buchhandlung Osiander am Holzmarkt der chocoZEIT-Infopunkt geöffnet. Hier gingen neben über 3000 Broschüren über die verschiedenen Angebote der chocoZEIT und den Tübinger Handel auch Produkte sozialer Projekte über den Tresen: Der Kalender der Frauenorganisation ZONTA war ruck, zuck ausverkauft. Auch die Lebkuchen, die zu Gunsten der Corona- Soforthilfe des DRK, angeboten wurden, gingen weg wie die sprichwörtlichen warmen Semmeln.

Mit dem harten Lockdown ab dem 16. Dezember musste sich die chocoZEIT endgültig in die virtuelle Welt verabschieden. Aber auch hier war das Tübinger Schokoladenfest ausgesprochen gut besucht: Seit der Veröffentlichung des chocoZEIT-Programms am 1. November wurden über eine 3⁄4 Million Zugriffe auf die Website verzeichnet, auf Facebook hat die chocoZEIT bis jetzt über 18.000 Seitenabonnenten und die Facebook- Veranstaltung für das CHOCOVERSUM-Online-Tasting erreichte 96.430 Personen.

Von nichts kommt nichts: Diese guten Werte sind vor allem auf die Kreativität und das Engagement der Social-Media-Mitarbeiterinnen zurück zu führen, die wochenlang Interviews geführt, Fotos gemacht, Videos erstellt haben, um Beiträge und Stories auf den Social-Media-Kanälen der chocoZEIT zu veröffentlichen. Seit dem 21. November haben wir 87 Beiträge und 316 Stories, Beiträge, Posts über die Tübinger Betriebe und ihre chocoZEIT-Aktivitäten und ihr Geschäft oder Institution veröffentlicht und konnten damit eine Beitragsreichweite über 100 000 erreichen.
Trotz der widrigen Umstände, die immer wieder neue Planungen erforderlich machten oder auch zur Absage von Veranstaltungen zwangen, freuen sich die Initiatoren der chocoZEIT über diese hervorragende Marketing-Maßnahme für Tübingen, die deutschlandweit wahrgenommen wurde – unter anderem mit einem Bericht in dem sehr auflagenstarken Bahnmagazin DB Mobil oder auch die Bloggerin Cristina Morales, die umfangreich für die spanischsprachige Community im Ländle berichtete.

„Wir haben wirklich das Beste aus allem gemacht“, bilanziert Hans-Peter Schwarz von „Tübingen erleben“. „Die chocoZEIT hat gezeigt, dass Tübingen auch in Corona-Zeiten eine Stadt ist, die unglaublich viel auf die Beine stellen kann, um lebendig und einladend zu sein.“

Arne Homborg 22. Dezember 2020
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