Schwere Vorwürfe gegen United Cacao

5. April 2015 durch
Arne Homborg
Nachdem United Cacao mit der Ankündigung zum Aufbau der weltweit größten Kakaoplantage an die Börse gegangen ist, mehren sich nun Kritik und Vorwürfe gegen die Arbeitsweise des Unternehmens. United Cacao hat sich auf Anbau und Vermarktung von Kakao aus dem Amazonasgebiet von Peru spezialisiert und im Dezember 2015 rund 10 Millionen US$ Kapital an der Börse eingesammelt. Laut Ankündigung des Unternehmens sollte damit die Plantage in Tamshiyacu zur größten Kakaoplantage der Welt ausgebaut werden. Tamshiyacu liegt im Fernando Lores Distrikt von Peru. United Cacao versprach nachhaltig angebauten Kakao nach den Wünschen der Schokoladenhersteller zu liefern.

Urwald-Rodung, Landklau und schlechte Arbeitsbedingungen

Jetzt wirft unter anderem das Landwirtschaftsministerium von Peru dem Konzern illegale Praktiken vor. So musste United Cacao Ende Dezember die Arbeit teilweise einstellen und zunächst nachweisen, wie nachhaltig gewirtschaftet wird und das die Arbeit legal ist. Sowohl Behörden, wie auch lokale Bauern werfen der United Cacao Tochter Cacao del Peru Norte (CDPN) vor, Land illegal in Besitz genommen zu haben. Dazu kommen Vorwürfe von Naturschützern, der Konzern würde bislang unberührten Regenwald zerstören um neue Flächen für Plantagen zu schaffen. United Cacao und der Major von Tamshiyacu widersprechen den Vorwürfen. Sie sagen es wird ausschließlich Land bewirtschaftet, dass vom Staat als Landwirtschaftsfläche ausgewiesen wurde und das rechtmäßig erworben wurde. United Cacao behauptet außerdem, der ursprüngliche Regenwald sei bereits in den 1980igern gerodet worden. Die NGO Amazon Conservation Association sieht das anders und legt Satelliten Aufnahmen vor, die zeigen sollen, dass United Cacao seit 2013 ursprünglichen Regenwald rodet. Zur Zeit wird gegen mehrere ehemalige Mitarbeiter des Unternehmens wegen illegalem Handel mit Waldprodukten ermittelt. Ob auch gegen das Unternehmen selbst ermittelt werden kann ist noch offen. Mehrere kleine Farmer erheben zudem den Vorwurf, der Konzern würde Druck auf kleine Farmer ausüben, damit sie ihr Land zu niedrigen Preisen an den Konzern verkaufen.
Berichten zufolge soll der Vorsitzende und CEO von United Cacao Dennis Nicholas Melks eine ganze Reihe von Firmen in Peru gegründet haben, die sich alle mehr oder weniger den gleichen Vorwürfen stellen müssen. Darunter unter anderem die Palmölfirma Plantaciones Ucayali.
Während United Cacao davon spricht viel für die Menschen vor Ort zu machen, gibt es zahlreiche Berichte darüber das die Arbeiter auf den Plantagen unter schlechten Bedingungen zu niedrigen Löhnen Leben und Arbeiten müssen. Zu den schlechten Arbeitsbedingungen, die Mensch und Umwelt schaden gehört auch der angeblich ungeprüfte Einsatz von Pestiziden.
Arne Homborg 5. April 2015
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