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Schokolade in Belgien - Heute

Belgische Pralinen und Trüffel sind heute weltbekannt und Schokolade ein wichtiger Wirtshaftszweig des Landes 

Belgien ist vor allem für seine schokoladeüberzogenen Pralinen weltbekannt. Es war Jean Neuhaus der 1912 den ersten Schokoladenüberzug für flüssige Füllungen entwickelte. Neben Neuhaus stehen heute vor allem die Marken Godiva und Léonidas weltweit für die hohe belgische Kunst der Pralinenherstellung, wenngleich die Produkte eher für die breite Masse, als für wahre Schokoladenkenner gedacht sind.

Klasse statt Masse

Kommt man zum ersten Mal nach Belgien, ist man von der schieren Masse an (handwerklichem) Schokoladenangebot überwältigt. Neben den großen Industriebetrieben und zwischen der schier endlosen Zahl handwerklicher Betriebe hat Belgien eine Reihe exzellenter Schokoladehersteller aufzuweisen. Mit Pierre Marcolini hat Belgien einen Chocolatier, der sich international zu den Besten zählen darf. Marcolini hat sogar begonnen einen Teil des Kakaos selber zu verarbeiten und bietet feinste Schokoladen verschiedener Plantagen an. Ebenfalls sehr gute Schokolade und Pralinen bekommt man bei Benoit Nihant und Geert Vercruysse, die ebenfalls beide von der Kakaobohne an arbeiten.

Unter den etwas bekannteren, größeren Firmen finden sich auch einige recht annehmbare Hersteller. Darunter die Firmen Galler Chocolate Makers und Charlemagne Chocolatiers. Eine Spezialität von Charlemagne sind die „Topsy Turvy“, kleine Schokoladetäfelchen in verschiedenen Geschmacksrichtungen, zum Beispiel mit Veilchen-, Kardamon- oder Kaffeegeschmack.

Meeresfrüchte

Typisch für Belgien sind auch die Meeresfrüchte. Die Hülle wird oft zweifarbig, meist mit Weißer- und Milchschokolade hergestellt, die Füllung besteht fast immer aus Nougat:

Typische belgische Meeresfrüchte aus Schokolade

Chocolat Union des Commercants 1899 Die ganz großen Schokoladehersteller

Mit dem Unternehmen Callebaut, das heute Teil des Schweizer Konzerns Barry Callebaut ist, stammt das weltweit größte kakaoverarbeitende Unternehmen aus Belgien. Barry Callebaut stellt hauptsächlich Kuvertüre und Industrieschokolade für andere Hersteller und Chocolatiers her und produziert Endprodukte in Lohnfertigung für andere Firmen. Neben Callebaut ist die Firma Belcolade der Puratos Gruppe ein international Bedeutender Anbieter für Halbfabrikate. Wenn ein Chocolatier außerhalb von Belgien mit der Verwendung „belgischer Schokolade“ wirbt, handelt es sich fast immer um ein Produkt von Callebaut oder Belcolade.

Ambao Logo Die Frage der Austauschfette

Nachdem innerhalb der Europäischen Union die Verwendung von Kakaobutter-Austauschfetten erlaubt wurde rief die belgische Regierung kurzerhand die Kollektivmarke Ambao ins Leben. Sie garantierte die Verwendung reiner Kakaobutter und einiger anderer Qualitätsmerkmale und zeigte die Ablehnung der Belgier gegenüber den Kakaobutteralternativen. Das Ambao Siegel wird inzwischen zwar nicht mehr vergeben, die klassischen belgischen Produzenten setzen aber weiter auf reine Kakaobutter.