Stollwerck GmbH

Hersteller Schokolade

Schokoladenhersteller, sg

Stollwerck gehört heute zur belgischen Baronie Group. Das ursprünglich Kölner Unternehmen hat heute Produktionsstandorte in Berlin, Saalfeld und Norderstedt. Geschichte 1. Die Entstehung von Stollwerck (1839-1971) Im Jahre 1839 gründete Franz Stollwerck in Köln eine Fabrik für Hustenbonbons. Im Jahre 1841 kam mit den Stollwerck'schen Brustbonbons der entscheidende Durchbruch. Bereits 1846 hatte Stollwerck 44 Verkaufsstellen. Franz Stollwerck nutzte wie kein anderer seiner Zeit die damals mondernsten Möglichkeiten der Vermarktung. Er pries Produkte in Zeitungen an, schaltete Anzeigen in denen Ärzte die Wirksamkeit seiner Brustbonbons bejahten und nutzte die gerade gebauten Eisenbahnlinien als Vertriebsweg; im Jahre 1866 verkauften ca. 150 Bahnhofswirtschaften die Stollwerck-Bonbons. Im Jahre 1860 wird die Produktion auf Schokolade, Marzipan und Printen erweitert. Nach dem Tod von Franz Stollwerck im Jahre 1876 führen seine fünf Söhne Stollwerck weiter. Schließlich wird Stollwerck im Jahre 1902 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, man hat jetzt Fabriken in London, Wien, Kronstadt (Basov/Rumänien, Preßburg (Bratislava) und in Stamford (USA). Alpia, wohl eine der bekanntesten Marken, wurde 1906 von Stollwerck als Markenname eingetragen. 1947 beginnt Stollwerck wieder mit der Produktion. Die Firma kann sich aber nicht recht von den Zerstörungen des Krieges und den folgenden Enteignungen im Ausland erholen und muss von der Deutschen Bank unterstützt werden. Schließlich übernimmt Dr. Hans Imhoff 1971 den angeschlagenen Konzern. 2. Die Schokoladefabriken Imhoff (seit 1948) Im Jahre 1948 gründete Dr. Hans Imhoff in Bullay (Mosel) seine erste Schokoladen- und Zuckerfabrik. Dank des stetigen Erfolges kann Imhoff im Jahre 1964 die Firma Alprose in der Schweiz aufkaufen und im Jahre 1969 Deutschlands älteste Schokoladefabrik die Firma Hildebrand in Berlin. Im Jahre 1971 übernimmt Imhoff schließlich die angeschlagene Firma Stollwerck von der Deutschen Bank. 3. Stollwerck und Imhoff (seit 1971) Der erfolgreiche Schokoladefabrikant Dr. Hans Imhoff übernimmt Stollwerck im Jahre 1971 und führt das Unternehmen aus den wirtschaftlichen Problemen zu neuem Erfolg. Bereits 1976 kauft Stollwerck die Firma Waldbauer (Stuttgart) mit ihren bekannten Marken. Es folgt 1979 die Übernahme einer der bekanntesten Schokoladenfirmen Deutschlands, der Firma Sprengel (gegr. 1851). Nach dem Aufkauf von Schubert (Marzipan) 1981, folgt 1982 der Zusammenschluss mit Jacques Chocolaterie S.A. aus Eupen (Belgien) einem führenden Hersteller von Tafelschokolade. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands 1990 ist Stollwerck der erste Schokoladehersteller mit einer Verkaufsvertretung in der ehemaligen DDR. Es folgt 1991 die Übernahme des größten ostdeutschen Schokoladenherstellers, der Thüringer Schokoladewerk GmbH. Es folgten weitere Übernahmen und die Expansion in den Ländern des zerfallenden Ostblocks, wo Stollwerck in vielen Produktbereichen Marktführer wurde. Stollwerck kaufte weitere Firmen auf. Der wohl bedeutenste Einkauf aber war der Erwerb der Traditionsmarke Sarotti vom Nestlé Konzern 1997. Den berühmten Sarotti-Mohr kennen wohl die meisten Schokoladenfans. Im Jahr 1999 kaufte Stollwerck die Firma Gubor auf. Im Jahr 2001 begann für das Unternehmen eine Umstrukturierung. Die Tochterfirmen in Osteuropa (Russland, Polen, Unganrn) wurden an Kraft Foods Inc. verkauft. Mit den Erlösen aus dem Verkauf des Osteuropageschäftes (rund 150 Millionen Euro) im Rücken plant der Konzern den Ausbau seiner Geschäftsfelder in den Kernmärkten West- und Südeuropa sowie in den USA. Desweiteren schied im Jahr 2001 Dr. h.c. Hans Imhoff nach 30jähriger Vorstandstätigkeit aus. Der 79jährige der das Unternehmen zum Erfolg geführt hatte konnte aus gesundheitlichen Gründen nicht weiter machen. Das Unternehmen sollte trotz Veränderungen in der Aktionärsstruktur auch in Zukunft ein Familienunternehmen bleiben, diese Hoffnung erfüllte sich allerdings nicht. 2002 Stollwerck kommt zu Barry Callebaut Im Jahre 2002 wird Stollwerck zu 98 % von der Barry Callebaut AG übernommen und damit Teil eines der weltweit größten Schokoladenkonzerne. 2005 wird das Squeeze-Out der verbliebenen Minderheitsaktionäre erfolgreich beendet und im Laufe des Jahres soll die Stollwerck AG in eine GmbH umgewandelt und vollständig in Barry Callebaut integriert werden. Bereits 2004 wurden erste Werke geschlossen und Anfang 2005 ging die traditionsreiche Schokoladenproduktion im Stollwerck Werk Köln zu Ende. Die Produktion wird jetzt im Werk von Barry Callebaut in Norderstedt weitergeführt. Zum 1.7.2005 trennt sich Stollwerck von den Marken Gubor und Schoko-ka-kola die lange Jahre zum Sortiment gehört hatten. Die Marken wurden an die Genuport Trade AG verkauft. Die Produkte sollen aber noch für einige Jahre von Stollwerck in Norderstedt produziert werden. Im Sommer 2007 stellte Stollwerck die Produktion für Genuport ein. 2011 trennt sich Barry Callebaut von seinem Endverbrauchergeschäft. Stollwerck,, Alprose und einige andere gehen an die Baronie Gruppe aus Belgien.