Kakao-Krankheiten
Pilzkrankheiten, Viruskrankheiten und Schädlinge die Kakaobäume und Früchte befallen
Der Kakaobaum (Theobroma Cacao L.), insbesondere die Edelkakaosorten, sind sehr anfällig gegenüber verschiedenen Feinden, wie Pilzen, Viren und Schädlingen. Wissenschaftler schätzen, dass rund ein Fünftel des jährlichen Kakaoanbaus den Kakaofeinden zum Opfer fällt. Der größte Schaden entsteht durch black pod, witches' broom und frosty pod. Die hier aufgeführten Krankheiten und Schädlinge sind nur eine kleine Auswahl der Kakaofeinde, die den größten Schaden anrichten.
Von Pilzen befallene Kakaofrüchte:
Pilzkrankheiten
Black Pod (Phytophthora Pod Rot)
Bei Befall der Blätter mit Black Pod wird die Pilzkrankheit im Deutschen als Braun-, Kakao- oder Schwarzfäule bezeichnet. Bei Befall von Stamm und Ästen nennt man sie auch Kakaokrebs oder Rindenfäule. Befällt der Pilz die Früchte, bilden sich zunächst kleine braune und schwarze Stellen, bis sich schließlich die ganze Frucht schwarz-braun verfärbt. Die Kakaosamen werden durch die Bildung freier Fettsäuren und Austrocknen unbrauchbar. Die Ausbreitung kann durch Entfernen und Verbrennen der befallenen Früchte eingedämmt werden. Betroffen sind vor allem Regionen mit relativ niedrigen Temperaturen und einem sehr feuchten und niederschlagsreichen Klima. Verbreitet sind die zwei Formen Phytophthora megakyrya (bislang nur in Kamerun, Nigeria und Ghana) und Phytophthora palmivora.
Black Pod ist weltweit verbreitet und richtet jedes Jahr den größten Schaden an. Der Ernteausfall auf betroffenen Plantagen kann bis zu 50% betragen.
Witches' Broom (Crinipellis Perniciosa)
Im Deutschen ist Witches' Broom als Hexenbesenkrankheit bekannt. Sie verursacht besenartige Wucherungen an den Schösslingen. Befällt der Pilz eine Blüte des Kakaobaums, bringt diese keine gesunde Kakaofrucht mehr hervor. Breitet sich der Hexenbesen an den Blüten eines Baumes zu sehr aus, bringt dieser praktisch keine Erträge mehr. Um die Ausbreitung von witches broom zu reduzieren, müssen befallene Triebe herausgeschnitten und verbrannt werden.Zusammen mit Frosty Pod gehört dieser Pilz zu den größten Schädlingen des Kakaos nach Black Pod. Bislang kommt er nur in den tropischen Regionen Amerikas vor.
Frosty Pod (Moniliophthora Roreri)
Frosty Pod befällt nur junge Kakaofrüchte, ist aber unempfindlicher und verbreitet sich deshalb besser als Witches Broom. Befallene Früchte entwickeln sich zunächst unregelmäßig geschwollen und verlieren dann die Farbe. Schließlich wachsen die Sporen des Pilzes auf der Oberfläche.
Frosty Pod und Witches' Bromm sind bislang nur in den tropischen Bereichen Amerikas verbreitet. Kämen sie in die Hauptanbauländer nach Westafrika, schätzen Experten, dass noch einmal ein Fünftel bis ein Viertel des Anbaus verloren gehen könnte.
Vascular Streak Dieback (Oncobasidium Theobromae)
Werden die Kakaobäume von diesem Pilz befallen, beginnen sie ihre Blätter zu verlieren. Bäume, die jünger als 5 Jahre alt sind, überleben den Befall mit Vascular Streak Dieback in der Regel nicht. Dieser Pilz ist vor allem in Südost-Asien verbreitet.
Viruskrankheiten
Swollen Shoot Virus
Dieser von Blattläusen übertragene Virus macht sich durch Schwellungen an Zweigen und Blattstielen, sowie ein rötliches Muster auf der Blattoberfläche bemerkbar. Bekämpft werden kann der Virus nur durch Entfernen der befallenen Bäume. Der Virus führt im ersten Jahr zu einem Ernteverlust von 25%, im zweiten Jahr zum völligen Ernteausfall, der Kakaobaum stirbt schließlich ab.
Schädliche Tiere
Cocoa Pod Borer (Conopomorpha cramerella Snellen)
Der im Deutschen als javanische Kakaomotte bezeichnete Schädling ist etwa 1 cm lang und fliegt wie ein Moskito. Die javanische Kakaomotte legt ihre Eier auf die Kakaofrüchte. Wenn die Larven nach ein paar Tagen schlüpfen, bohren sie sich in die Kakaofrucht. Die Kakaofrucht und die Samen trocknen durch den Verzehr des Fruchtfleisches aus und durch das Loch können weitere Schädlinge eindringen. Die javanische Kakaomotte kommt vor allem in Südost-Asien, besonders in Malaysia und Indonesien vor.
Quellen: www.worldcocoafoundation.org, J. Kleinert 1997