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Biologischer Kakaoanbau - wirklich nachhaltiger Anbau

Nur Bio Anbau ist wirklich nachhaltiger Anbau

Es gibt heute, dem Wunsch der Konsumenten entsprechend, viele Siegel für angeblich nachhaltig Angebaute Lebensmittel. Vieles davon ist allerdings greenwashing, die Firmen erkaufen sich für wenig Geld ein Siegel, das selbst nur minimale Verbesserungen garantiert. Schon seit Jahrzehnten gibt es aber einen sogar gesetzlich geregelten Standard für nachhaltigen Anbau, den Bio Anbau, oder auch kontrolliert ökologischen Anbau. Bei dieser Anbaumethode geht es wirklich um Nachhaltigkeit und das System ist zudem gesetzlich geregelt und wird international überwacht. Das es die alternativen Siegel gibt liegt einfach daran, dass Bio Anbau wesentlich teurer ist, als konventioneller Anbau.

Die konventionelle Landwirtschaft mit und ohne Nachhaltigkeits-Siegel

Die heutige Landwirtschaft führt durch intensive Nutzung von Böden und durch den Einsatz großer Mengen der verschiedensten Chemikalien zu großen Belastungen für Menschen und Umwelt. Dies gilt in besonderem Maße auch für den Anbau des gegen Schädlinge besonders empfindlichen Kakaos. Die Kakaobäume sind durch Monokulturen besonders gefährdet und werden oft mit großen Mengen Pflanzenschutzmitteln und Schädlingsmitteln behandelt. Das geht nicht nur zu Lasten der Umwelt, sondern schadet auch direkt den Plantagenarbeitern, die den chemischen Waffen oft direkt ohne jeden Schutz ausgesetzt werden.

Kontrolliert biologische Agrarwirtschaft - Bio Anbau

Die Alternative zu diesen Methoden heißt im EU-Sprachgebrauch „kontrolliert biologische Agrarwirtschaft” kurz kbA. In der EU-Verordnung zum ökologischen Landbau (2092/91/EWG) werden Anbau, Verarbeitung und Kontrollen von Bio-Produkten geregelt. Demnach müssen mindestens 95 % der Zutaten eines Bio-Produktes aus kbA Stammen. Die Bekämpfung von Unkraut und Schädlingen muss durch eine der folgenden Methoden stattfinden und nicht mehr mit chemischen Unkraut/Schädlingsmitteln:

  • geeignete Arten- und Sortenwahl
  • geeignete Fruchtfolge;mechanische Bodenbearbeitung
  • Schutz von Nützlingen durch Schaffung günstiger Verhältnisse (z.B. Hecken, Nistplätze, Aussetzung von natürlichen Gegenspielern)
  • Abflammen von Unkrautkeimlingen

Die vollständige EU-Verordnung könnt Ihr im Internet unter der EU-Adresse finden: eur-lex.europa.eu

Bereits lange vor der EU hatten verschiedenste Verbände Richtlinien für biologischen Anbau aufgestellt und sich in der Arbeitsgemeinschaft ökologischer Landbau (AGÖL) organisiert. Die Richtlinien dieser Verbände gehen oft weit über die EU-Verordnung hinaus. Nicht nur auf Chemie muss verzichtet werden, sondern der Hof muss als ganzes biologisch bewirtschaftet werden. Dazu gehört auch die artgerechte Haltung von Tieren. In einem weiteren Punkt gehen die meisten Bio-Verbände über die EU-Verordnung hinaus: Für Rohstoffe, die aus der 3. Welt kommen wie zum Beispiel Kakao werden faire Preise bezahlt und oft entsprechen Bioprodukte im Schokoladenbereich auch den Vorgaben für FairTrade (siehe auch bei Fairer Handel).

Bioanteil am Weltmarkt - Preise für Biokakao

Der Anteil von Biokakao am gesamten Kakaomarkt wird von der ICCO für 2005 auf weniger als 0,5 Prozent geschätzt. Das entspricht etwa 15.500 Tonnen. Kakaobauern die zertifizierten Biokakao anbieten, erhalten dafür in der Regel höhere Preise. Die Zuschläge für Biokakao gehen von 100 US$ bis 300 US$ pro Tonne, können aber für bestimmte Herkunftsregionen mit wenig Angebot auch noch deutlich höher ausfallen. Biokakao kommt unter anderem aus folgenden Ländern: Madagascar, Tanzania, Uganda, Belize, Bolivien, Brasilien, Costa Rica, Dominikanische Republik, El Salvador, Mexiko, Nicaragua, Panama, Peru, Venezuela, Fiji, Indien, Sri Lanka und Vanuatu. Größter Lieferant für Biokakao ist dabei die Dominikanische Republik mit rund 5.000 Tonnen.