22. Mai 2014
durch
Arne Homborg
Die Mitgliedstaaten der Europäischen Union haben vergangene Woche einen Vorschlag der Europäischen Kommission unterstützt, der die Senkung bestimmter Höchstwerte in Lebensmitteln vorsieht. Dazu zählt auch die Änderung der Grenzwerte für Kadmium in Schokolade und Kakaoprodukten. Kadmium gelangt über den Boden in den Kakao, der Gehalt hängt deshalb vom Boden ab, auf dem der Kakao angebaut wird.
Ab 2019 sollen folgende Grenzwerte gelten: Milchschokolade mit weniger als 30% Kakaoanteil darf maximal 0,1 mg Kadmium/kg enthalten. Für Schokolade mit 30% bis 50% Kakao gelten 0,3 mg/kg als Höchstwert und für Schokolade ab 50% Kakaonateil gelten 0,8 mg/kg als Höchstwert. Für Kakaopulver soll der Grenzwert bei 0,6 mg/kg liegen. Mit der Übergangsfrist sollten Schokoladenhersteller ausreichend Zeit haben, sich auf die neuen Grenzwerte einzustellen. Unmöglich dürfte das für die Kakaobauern sein, deren Plantagen hohe Kadmiumwerte im Boden aufweisen. Können die Hersteller durch Mischen von Kakaos unterschiedlicher Anbauflächen die Grenzwerte nicht einhalten, werden die betroffenen Kakaobauern auf andere Pflanzen umsteigen müssen.
Kadmium kann in großen Mengen Nierenschäden verursachen und wird mit einem erhöhten Krebsrisiko in Verbindung gebracht. Kadmium wird durch eine große Zahl von Lebensmitteln aufgenommen. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit sind auch nicht unbedingt Produkte mit hohem Kadmiumgehalt ein Problem. Diese werden häufig, wie Schokolade, nur in kleinen Mengen konsumiert. Die weitaus größte Menge an Kadmium nimmt die Bevölkerung durch Produkte auf die zwar relativ wenig Kadmium enthalten, dafür aber in großen Mengen verzehrt werden, wie Getreide, Gemüse und Kartoffeln.
Arne Homborg
22. Mai 2014
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