Deutsche Gubor Gruppe fusioniert mit ponischer Colian Gruppe

Es soll eine gleichberechtigte Partnerschaft zweier Familienunternehmen werden
13. Mai 2025 durch
Arne Homborg

(Foto: Jan Kolanski, CEO Colian-Gruppe und Claus Cersovsky, CEO Gubor-Gruppe (v.l.) {Foto: Gubor/Colian})

Die deutsche Gubor Gruppe und die polnische Colian Gruppe haben ihre Fusion bekannt gegeben. Laut Pressemeldungen soll es eine gleichberechtigte Partnerschaft zweier Familienunternehmen werden. Details zu den neuen Besitzverhältnissen wurden nicht veröffentlicht.

Die Gubor Gruppe ist vor allem Marktführer für Schokoladensaisonartikel wie Weihnachtsmänner und Osterhasen. Nicht nur unter eigenen Marken, sondern auch im Private Label Geschäfte. Daneben gibt es aber auch Ganzjahresprodukte im Bereich Schokolade, Puffreis, Eiskonfekt, sowie bei Fondant- und Geleekonfekt. Zu Gubor gehören Rübezahl, Riegelein, Wergona, Weseke Dragees, PomorskiePralinki, Sun Rice, Friedel und Eichetti.

Colian ist im Vergleich zu Gubor stärke im Ganzjahressortiment, hat aber abgesehen von Schokolade nur Teilweise Überschneidungen mit Gubor. So vertreibt Colian auch Kekse, Limonade und Impulsprodukte (Quengelware), ebenso wie Nüsse und Gewürze. Daneben sind die Polen auch im Bau- und Logistikgewerbe breit aufgestellt. In Polen sind sie einer der größten Süßwarenanbieter, aber auch in Irland mit einem Zweigwerk vertreten.

Pläne für die Zukunft

Gemeinsam möchte man nun weiter expandieren und das zumindest vorerst ohne im Rahmen der Fusion einen der rund 4.200 gemeinsamen Mitarbeiter zu entlassen. Gubor beschäftigt derzeit 1.700 Mitarbieter an fünd Produktionsstätten in Deutschland und einem Standord in Polen. Colian hat 2.500 Mitarbeiter in fünf polnischen und einem irischen Werk. Gemeinsam kommen die beiden Firmen auf eine Jahresproduktion von 85.000 Tonnen Süßwaren und 140 Millionen Liter Getränke.

Geplant sind bereits Produktionsverlagerungen zwischen den einzelnen Standorten um einzelne Produktgattungen zu bündeln. Gleichzeitig möchte man den jeweils anderen Markt erobern. So sollen mit Colian die Gubor Saisonartikel in Polen stärker vermarktet werden und umgekehrt die Produkte von Colian in Deutschland Fuß fassen. Bislang ist Colian mit einer Exportquote von 20 Prozent eher auf den Heimatmarkt spezialisiert, während bei Gubor der Export 40 Prozent des Umsatzes ausmacht.

Das die Probleme am Kakaomarkt und eine gescheiterte Unternehmensanleihe im vergangenen Jahr ein Grund für die Fusion sein könnten, bestreitet Gubor. Die Absatzprobleme und die Preissteigerungen führten bereits zu einem Sparkurs und Werkschließungen in Sachsen und Tschechien.

Arne Homborg 13. Mai 2025
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