Ecuador möchte Anbau von Edelkakao mit neuen Kooperativen und Kakaosorten ausbauen

22. August 2015 durch
Arne Homborg
Die Regierung in Ecuador möchte die Marktposition von Ecuador für Edelkakao durch große Farmer-Kooperativen weiter ausbauen. Diese sollen neu wiederentdeckte Kakaosorten anbauen und gemeinsam vermarkten. Dadurch soll auf der einen Seite das Einkommen der Farmer verbessert werden, auf der anderen Seite soll der direkte Einkauf von Edelkakao für die Schokoladenindustrie einfacher werden. Mit insgesamt drei neuen großen Kooperativen soll der Kakaoexport um 2 Millionen US$ gesteigert werden.

Ecuador ist heute Marktführer für Edelkakao mit einem Weltmarktanteil von etwa zwei Dritteln. Diese Position möchte das Andenland weiter ausbauen. Noch im 19. Jahrhundert war das Land sogar der weltweit größte Kakaoproduzent überhaupt, bevor man in Westafrika mit dem Anbau von Konsumkakao begann. 2011 Exportierte das Land 190.000 Tonnen Kakao, 80 % davon Edelkakao. In diesem Jahr sollen bereits 300.000 Tonnen exportiert werden. Dazu beitragen soll eine Initiative der Regierung die die Produktivität auf den Plantagen verbessern soll. Lag sie bislang meist bei etwa 300 kg Ertrag pro Hektar, soll sie bis Ende nächstes Jahr auf 1.000 kg pro Hektar gesteigert werden. Einen Wert, den einige Nachbarländer Ecuadors bereits erreichen.

Ecuador ist reich an Edelkakaosorten

Ecuador verfügt über ein großes Arsenal an Edelkakaosorten. Einige dutzend Sorten sind bekannt und es werden immer neue (Wieder-)Entdeckt. Bislang werden aber weniger als zehn Sorten in größerem Maßstab kommerziell genutzt. Ein Problem ist, das die Farmer oft gar nicht wissen, was für einen besonderen Kakao sie auf ihren teils jahrhundertealten Plantagen haben. Das Bewusstsein für die hohe Qualität zu stärken ist daher neben der Ertragssteigerung ein weiteres wichtiges Ziel der Regierung.

Eine der neuen Kooperative wird vor allem die Kakaosorte „Miss Ecuador“ anbauen. Sie liefert ein ausgezeichnetes Aroma mit einer Mischung aus fruchtigen und blumigen Aromen. Der Anbau erfolgt durch die Anangu Gemeinschaft (MAMA CUNAS) auf einer Fläche von 2.000 Hektar im Gasuni National Park. Neben Miss Ecuador sollen zwei weitere Sorten angebaut werden. Der Anbau soll zudem nach ökologischen Richtlinien erfolgen.

Zwei weitere Plantagen mit je 1.000 bis 1.500 Hektar sollen vor allem die Kakaosorte Bacao anbauen. Diese aromatische Sorte hat riesige bis zu 30 cm lange Früchte mit einem Durchmesser von teilweise mehr als 25 cm und ebenso sehr große Kakaobohnen.
Arne Homborg 22. August 2015
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