Das Wetter der letzten Wochen war optimal für die laufende Kakaosaison, obwohl in der Elfenbeinküste eigentlich Trockenzeit ist, gab es ausreichend Regenfälle für eine kräftige Kakaoblüte. Damit ist im Sommer eine gute Zwischenernte zu erwarten. Die Kakaofarmer leiden aber an dem durch die Corona Pandemie bedingten Rückgang der Nachfrage nach Kakaobohnen. Es wird berichtet, dass einige Farmer ihren Kakao bereits unter dem staatlich garantierten Mindestpreis verkaufen.
Die für den Kakaoexport verantwortliche staatliche Conseil du Café Cacao (CCC) meldet volle Lager in den Exporthäfen und so wird der weitere Ankauf ausgesetzt. Es sollen bereits über 100.000 Tonnen Kakaobohnen bei Farmern und Kooperativen lagern, die eigentlich hätten längst verkauft sein sollen. Große Kakaokäufer in Europa und Nordamerika sollen zudem um die Verschiebung bereits geplanter Lieferungen gebeten haben.
Wie immer trifft es dabei die schwächsten in der Lieferkette am stärksten. Die Kakaofarmer die zur Deckung ihres Lebensunterhaltes dringend auf die Einnahmen aus dem Kakaoverkauf angewiesen sind, erhalten nicht nur kein Geld, sondern müssen häufig auch noch zusätzliche Kosten für das Lagern bezahlen. Zudem die längere Lagerung vor Ort häufig mit einer Verschlechterung der Qualität verbunden ist, was zu weiteren Verlusten führt.
Gute Kakaoernte aber kaum Nachfrage