ICCO plant neues Forschungsprojekt zu Cadmium

Die Internationationale Kakaoorganisation sucht nach Lösungen für die Reduzierung von Cadmiumbelastung von Rohkakao in Lateinamerika
25. April 2022 durch
Arne Homborg

Die Internationale Kakaoorganisation (ICCO) startet ein neues Forschungsprojekt in Lateinamerika zur Reduzierung von Cadmium in Rohkakao. Cadmium wird vor allem durch die Wurzeln der Kakaobäume aufgenommen und kommt im Boden in unterschiedlichen Konzentrationen vor. Da viele Böden in Lateinamerika verhältnismäßig hohe Cadmium Konzentrationen aufweisen, können viele Kakaobauern ihren Rohkakao nicht mehr in die Europäische Unionen (EU) verkaufen, da die EU 2019 strenge Grenzwerte für Cadmium in Kakaopulver und Schokolade eingeführt hat. Damit ist für die Kakaobauern einer der wichtigsten Absatzmärkte verloren gegangen, da die EU für rund die Hälfte des weltweiten Kakaoeinkaufs steht.

Das Projekt soll in besonders betroffenen Gebieten in Kolumbien, Ecuador, Peru und Trinidad und Tobago durchgeführt werden. Finanziert wird das Gesamtbudget von 551.00 US$ durch die beteiligten Länder sowie zu 382.000 US$ durch die WTO und zu 60.000 US$ durch die EU. Ausgelegt ist das Projekt zunächst auf zwei Jahre.

Mit dem Projekt möchte die ICCO den Kakaofarmern vor Ort helfen, die Cadmiumbelastung des Kakaos zu senken. Dazu gehört zunächst die Errichtung eines Netzwerkes, das den Austausch und kontinuierlichen Dialog zwischen Forschung und Kakaowirtschaft verbessern soll um Kakaofarmern Zugang zu aktuellen Informationen zur Minderung der Cadmiumbelastung zu geben. Das Wissen soll zudem durch den Aufbau eines Trainernetzwerkes direkt an die Kakaofarmer vor Ort in praktischen Schulungen weitergegeben werden. So sollen Kakaobauern über die möglichen Quellen und die aktuellsten Methoden zur Reduktion von Cadmium informiert werden. Darüber hinausu sollen Hotspots mit besonders hoher Belastung des Bodens ausgemacht und in Karten erfasst werden.

Arne Homborg 25. April 2022
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