Seit Sonntag, 23. April, läuft die Internationale Süßwarenmesse ISM in Köln. Nach der durch Corona relativ kleinen Messe im vergangenen Jahr, ist das Angebot der ISM in diesem Jahr wieder deutlich stärker. Rund 1.300 Aussteller aus 70 Ländern präsentieren bis Dienstag Schokolade, Süßwaren und Snacks. Nicht nur mit der hohen Ausstellerzahl unterstreicht die Messe ihren Anspruch als internationale Leitmesse der Süßwaren- und Snackindustrie, sondern auch mit der großen Internationalität des Angebotes. Der Auslandsanteil der Aussteller liegt bei 88 Prozent und es gibt 32 Länderpavillons aus 25 Ländern und Regionen.
Traditionell ist die ISM eine bunte Mischung aus großen industriellen Herstellern und Mittelständisch geprägten Unternehmen. Auch auf der Besucherseite ist das Spektrum groß und reicht von Einkäufern großer Konzerne wie Aldi, Edeka, Migros und Metro bis hin zu Inhabern kleiner Fachgeschäfte mit nur einem Standort.
Hochwertige Produzenten am Gemeinschaftsstand des CdC
Der im letzten Jahr von der ISM eingeführte Bereich „Finest Creations - hand-crafted“ in Halle 5.2 bietet kleineren Produzenten die sich an Confiserien und Süßwarenfachgeschäfte richten einen eigenen Bereich. Insgesamt 30 handwerkliche Betriebe sind dort dieses Jahr vertreten und vor allem Dank des stark besetzten Gemeinschaftsstandes des Club der Confiserien (CdC) qualitativ sehr stark. Besucher finden hier sowohl nationale wie auch internationale Produzenten, wie auch einige Importeure und Großhändler hochwertiger Schokoladen. Alle Anbieter bieten im Gespräch umfangreiche Informationen, bieten Kostproben ihrer Produkte an und zahlreiche Anbieter nutzen die ISM um Neuheiten vorzustellen und zum intensiven Ausstausch mit neuen und alten Kunden.
Von Links: Neil Kelsall (Chocolat Madagascar), Oliver Dilli (Dillicious), Arne Homborg (Theobroma-Cacao.de) und Kirsten Homborg (Kiki's Pralinenwelt)
PURE Chocolate bei ClearChox
Neues aus Madagaskar und Jamaika
Bei Chocolat Madagascar stehen neben den vielfach prämierten Schokoladen zwei neue Schokoladentafeln aus ungerösteten Kakaobohnen im Vordergrund. Die von Neil Kelsall (Director, Chocolat Madagascar) und Importeur Oliver Dilli (Dillicious) präsentierten Neuheiten gehören unserer Meinung nach zu den besten neuen Schokoladen der Messe.
Das niederländische Unternehmen ClearChox, das auf den Großhandel mit im Ursprungsland hergestellter Schokolade spezialisiert ist, zeigt einen überblick über die große Vielfalt unterschiedlicher Produzenten im Sortiment. Darunter auch „PURE Chocolate Jamaica“ die neu im Sortiment von ClearChox sind. PURE produziert in Jamaika verschiedene Schokoladen ausschließlich aus Jamaika Kakao empfehlenswert finden wir vor allem die 70% PURE Dark Chocolate with Jerk Seasoning.
Noch mehr aus der Bean to Bar Welt
Neben den kleinen deutschen Bean to Bar Herstellern die bei ihren Vertriebspartner vertreten sind, sind einige auch mit einer eigenen Beteiligung am Gemeinschaftsstand des CdC vertreten. Die Schokoladerie Juillet de Prie aus Rostock, Pott au Chocolat aus Dortmund und die Confiserie Coppeneur et Compagnon aus Bad Honnef laden zum direkten Gespräch ein.
Am Stand von Paccari stellt Monica Riera vom deutschen Importeur Premifair die neuen Paccari WWF-Schokoladen vor. Der Kakao für diese vier Schokoladensorten kommt ausschließlich aus dem WWF Projekt in Ecuador. Produziert werden die vier Schokoladen wie alle Paccari Produkte direkt in Ecuador.
Von Links: Monica Riera (Premifair/Paccari), Kirsten Homborg (Kiki's Pralinenwelt)
Kuvertüre Proben von Felchlin.
Auch Zutaten wie Kuvertüre und Maschinen
Neben Endprodukten finden sich auch Anbieter von guten Rohstoffen wie Kuvertüren und Maschinen für die kleine Produktion.
Mehrfach vertreten ist Confis-Express die die gesamte Bandbreite abdecken und unter anderem das Schokoladen- und Kuvertürensortiment von Michel Cluizel, die Kakaobutterfarben von Ceres Alpinund das Maschinenangebot von Selmi vorstellen. Von Michel Cluizel wurde bereits eine neue Schokoladentafel mit Feige und Haselnuss für den Herbst angekündigt, die allerdings noch nicht am Stand war und ab September lieferbar sein soll.
Heumilchkuvertüre von Felchlin
Mit Felchlin aus der Schweiz ist auch ein für hochwertige Kuvertüren bekannter Hersteller am CdC Stand vertreten. Das auf die kleinvolumige Produktion erstklassiger Kuvertüren spezialisierte Unternehmen aus Ibach nutzt die ISM ebenfalls um ein neues Produkt vorzustellen. Ganz typisch für die Schweiz eine Vollmilchkuvertüre, die allerdings auf einer besonderen Milch basiert. Zwar kommt auch für alle anderen Schokoladen nur Schweizer Milch und Schweizer Zucker in die Schokolade, für die neue Schokolade geht Felchlin aber noch einen Schritt weiter. Es wird eine ausgesprochen hochwertige Heumilch verwendet die besonders schonend zu Milchpulver verarbeitet wird. So wird die Milch nicht Standardisiert, also in ihre einzelnen Bestandteile zerlegt und anschließen wieder zusammengesetzt und homogenisiert sonder unter Auslassen dieser Verarbeitungsschritte sprühgetrocknet. Das Ergebnis ist ein ausgesprochen aromatisches Milchpulver, das man direkt am Stand von Felchlin im direkten Vergleich mit herkömmlichem Milchpulver verkosten kann. Ebenso wie natürlich die damit hergestellte Kuvertüre.
Neben Anbietern von Pralinen und Schokolade finden sich auch eine Reihe anderer Süßwarenanbieter im Finest Creations Bereich, wie K’s Soul food Kitchen und die CIUCIU Bonbonwerke, eine Bonbon Manufaktur aus der Eifel.
Gutes und Bewährtes in anderen Messehallen
Auch Abseits der Halle 5.2 und des „Finest Creations - hand-crafted“ Bereichs finden sich einzelne sehr gute Anbieter, auch wenn die überwiegende Zahl der Aussteller natürlich industrielle Produkte anbietet. Interessant sind vor allem die zahlreichen Länderpavillons die traditionell kleineren Mittelständlern eine Messeteilnahme ermöglichen. Im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit, haben aber auch mehr größere Hersteller auf eigene Standflächen verzichtet und präsentieren sich jetzt auf den Gemeinschaftsständen. Einen Besuch Wert sind auf jeden Fall die beiden kleinen Hersteller Willie’s Cacao Ltd auf dem Länderpavillion von Großbritannien und Frederic Blondeel (Cacao Company N.V) auf dem Länderpavillion Belgien (Beide Halle 4.2).
In der traditionell von großen bekannten Marken wie Katjes und Manner besetzten Halle 10.2 der ISM sind auch die beiden größeren Bean to Bar Traditionsbetriebe aus unserer Heimat Ost-Westfalen zu finden. Die von Weinrich aus Herford produzierten Bio Marken Vivani und iChoc präsentieren (vegane) Bio Schokoladen und Pralinen auf einem gemeinsamen Stand und Meybona aus Löhne ist ebenfalls, wie seit Jahren, mit einem eigenen Stand vertreten. Meybona feiert dieses Jahr den 100. Geburtstag und Geschäftsführer Axel Deppendorf (Foto rechts) freut sich das Sortiment aus diesem Anlass um zwei neue Sorten Herkunftschokoladen erweitern zu können. Vermutlich ab Ende Mai wird die aus brasilianischem Wildkakao hergestellte Schokolade als Dunkle- und Milchschokolade erhältlich sein. Der Wildkakao aus Brasilien ist ein weiterer Kakao, den das Unternehmen direkt von den Farmern bezieht um diese mit höheren Preisen bei ihrer Arbeit zu unterstützen.
Ullrich Deprie von der Schokoladerie Juillet de Prie, Rostock.
Eines der wenigen Beispiele für den Insekten-„Trend“: Party Bugs aus Finnland.
Schoko-Weihnachtsbäume von La Perla Di Torino aus Turin.
ISM in Köln zeigt wieder großes internationales Süßwarenangebot