Der Schweizer Lebensmittelkonzern Nestlé hat angekündigt ab Oktober seine KitKat Schokoladenriegel in Großbritannien und Irland nicht mehr als Fairtrade Produkte zu verkaufen. Betroffen von der Entscheidung sind rund 27.000 Kakao- und Zuckerfarmer. Diesen entgeht künftig eine jährliche Fairtrade Prämie von rund 1,7 Millionen Pfund. Besonders hart trifft es die Zuckerfarmer, denn der Konzern kauft nicht weiter bei ihnen ein, sondern bezieht seinen Zucker für KitKat künftig aus England und zu einem kleinen Teil auch aus Frankreich. Damit verlieren die Zuckerfarmer nicht nur die Prämie sondern müssen kurzfristig auch neue Kunden finden.
Rainforest Alliance statt Fairtrade
Der Kakao soll weiter von den bisherigen Farmern kommen, allerdings nicht mehr Fairtrade zertifiziert, sondern nach den Nestlé eigenen „Cocoa Plan“ Regeln mit Zertifizierung der Rainforest Alliance. Die dafür an die Farmer gezahlte Prämie liegt allerdings deutlich unter der Prämie für Fairtrade Kakao. Darüber hinaus wird an der Nestlé Entscheidung die kurze Zeitspanne für die Änderung kritisiert. Die Kakaobauern haben kaum eine Möglichkeit in der kurzen Zeit nach Alternativen zu suchen.
Nestlé begründet den Schritt damit, dass man weltweit in Zukunft nur noch ein einheitliches Zertifizierungsprogramm für Nachhaltigkeit einsetzen möchte und das man sich dabei für die Rainforest Alliance entschieden hat. Zumindest für eine Übergangszeit von zwei Jahren will Nestlé für die Farmer einen teilweisen Ausgleich schaffen. Für die Farmer dürfte die Entscheidung aber trotzdem einen starken Rückschritt bedeuten.
Nestlé streicht 27.000 Farmern die Fairtrade Prämie