Schweizer Schokoladenindustrie leidet unter Corona

Im zweiten Jahresdrittel sank der Umsatz um über 20 Prozent
28. Oktober 2020 durch
Arne Homborg

Chocosuisse meldet stark gesunkene UmsätzeDer Schweizer Branchenverband Chocosuisse meldet für Januar bis August 2020 stark gesunkene Umsätze seiner Mitglieder durch die weltweite Corona Pandemie. Im zweiten Jahresdrittel (Mai bis August) sank der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 21,5 Prozent. Auf den gesamten Zeitraum Januar bis August betrachtet verlor der Schweizer Schokoladenindustrie 14,3 Prozent Umsatz. Von den Rückgängen ist sowohl das Inland- wie auch das Exportgeschäft betroffen.

Rückläufige Schokoladenverkäufe - Höhere Importe - Eingebrochener Export

Im Inland sorgen die fehlenden Touristen und höhere Schokoladenimporte für sinkende Umsätze der Schweizer Hersteller. So sanken die Verkäufe Schweizer Schokolade von Januar bis August um 10,1 Prozent während der Verkauf von importierter ausländischer Schokolade um 2,2 Prozent zulegen konnte. Betrachtet man nur den Zeitraum Mai bis August fällt das Ergebnis für die Schweizer Industrie noch schlechter aus. Der Verkauf von Schweizer Schokolade im Heimatland sank um 15,9 Prozent, importierte Schokoladen konnten um 8,7 Prozent zulegen. So sank der Gesamtumsatz der Schweizer Schokoladenindustrie von Mai bis August im Inland um 23,2 Prozent.

Mit einem Rückgang von 20,5 Prozent (Mai bis August) sank der Export etwas geringer als der Inlandsumsatz. Allerdings liegt der Anteil des Exportes mit 70 Prozent an der Schweizer Schokoladenproduktion auch deutlich höher als der Inlandsumsatz. Viele wichtige Exportmärkte und das für viele Schweizer Marken wichtige Geschäft im internationalen Travel Retail Business und mit Hotel-, Kongress- und Reisegastronomie ist vielerorts fast vollständig eingebrochen.

Chocosuisse fordert fairen Wettbewerb

Angesichts der für viele Hersteller derzeit besonders Schwierigen Lage fordert der Schweizer Verband Chocsuisse einen Politikwandel in der Schweiz. Die derzeitigen Regelungen zum Schutz der Schweizer Landwirtschaft würden die Produktion in der Schweiz besonders teuer machen, da Rohstoffe wie Milch und Zucker wesentlich teurer als in den Nachbarländern sind. Die derzeitigen Ausgleichslösungen für die Schweizer Schokoladenhersteller würden nicht ausreichen, so das sich diese in einem unfairen Wettbewerb mit Herstellern aus Nachbarländern befänden.

Weitere Zahlen bei der Chocosuisse

Arne Homborg 28. Oktober 2020
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