Einst war die Schweizer Hauptstadt ein Zentrum der Schokoladenherstellung. Firmen wie Lindt, Tobler und Suchard wurden in Bern gegründet, oder hatten hier Fabriken. Mit der Gysi AG meldet jetzt die letzte Berner Schokoladenfabrik in Familienbesitz die Geschäftsaufgabe. Zu Ende Juni 2020 wird das Unternehmen geschlossen, allen Mitarbeitern wurde gekündigt.
Gegründet worden war die Gysi AG bereits 1931. Zuletzt waren 70 Mitarbeiter mit der Produktion von Schokolade und Pralinen beschäftigt. Auch für Krischstängeli und Dragees war die Fabrik im Stadtteil Bümpliz bekannt. Fast 90 Jahre lang wurden Konfiserien, Grosshändler, Bäckereien und andere Schokoladenanbieter mit den Produkten beliefert. Zuletzt wurde Gysi in dritter Generation von Thomas Gysi geleitet, der seit rund 15 Jahren im Unternehmen tätig war. Vor allem Altschulden hätten das Unternehmen belastet, sagt er und damit den nötigen Spielraum für wichtige Investitionen zu stark eingeschränkt. Dazu kamen die Folgen des Brexit, denn drei Viertel der Gysi Produktion wurden exportiert. Ein großer Teil davon nach Großbritannien, ein Geschäft das in Folge des Brexit und des starken Schweizer Franken kräftig gelitten hat.
Anfang diesen Jahres war noch überlegt worden, ob es möglich ist Teile des Betriebes zu erhalten, eine tragfähige Lösung konnte aber nicht gefunden werden. Jetzt wird die Fabrik aufgelöst und sämtliche Anlagen verkauft.
Schokoladenhersteller Gysi AG schliesst Ende Juni