Urteil: Café darf nicht „Merci“ heißen

23. Februar 2015 durch
Arne Homborg
Streit zwischen „Café Merci“ und Storck endet vor Gericht. Die Schokoladenmarke „Merci“ von Storck ist weltweit bekannt und Markenrechtlich geschützt. Seit rund 10 Jahren besteht in Bad Soden das „Café Merci“ mit weiteren Filialen in Eschborn, Kronberg und Bad Homburg. Insgesamt 3 Jahre lang stritten Storck und die Besitzer des Cafés, Anja Klügling und Thomas Herbst, über die Verwendung des Namens „Merci“. Jetzt wurde in letzter Instanz das Urteil gesprochen und das Unternehmen Storck steht als klarer Sieger fest. Das Café Merci muss seinen Namen ändern.
Für die kleine Kaffeehauskette mit etwa 50 Mitarbeitern bedeutet das neben der Suche nach einem neuen Namen auch hohe Kosten. Mit Kosten von rund 150.000 bis 200.000 Euro rechnet Thomas Herbst. Ein neuer Name muss rechtlich geprüft und ein neues Logo entworfen werden. Daneben muss Werbung, Verpackungen, Porzellan und die Firmenfahrzeuge neu bedruckt werden. Für die Umstellung hat das Café eine Frist von einem Jahr.
Bei Storck ist man froh, den Namen Merci wieder ganz für sich zu haben. Die Verwechslungsgefahr hatte der Süßwarenkonzern mit einer repräsentativen Umfrage belegt. In dieser hatten 60 % der befragten angegeben, dass Café hätte etwas mit der Merci-Schokolade zu tun.

Vor kurzem gab es einen ähnlichen Fall um den Namen Godiva. Auch dieser war für die länger existierende Süßwarenmarke erfolgreich ausgegangen. Die Fälle zeigen, das auch kleine regionale Unternehmen bei der Auswahl eines Namens nicht auf eine gründliche Recherche verzichten sollten.
Arne Homborg 23. Februar 2015
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