Kultur der Azteken
Entstehung des Aztekenreiches
Um 1200 n. Chr. bilden sich die ersten politischen Kleingebilde der Azteken im heutigen Mexiko. Zu Beginn des 14. Jahrhunderts erreichten sie das Tal von Mexiko. Im Jahre 1325 gründeten sie ihre Hauptstadt Tenochtitlán und beherrschten binnen 100 Jahren große Teile Mittelamerikas und wählten im Jahre 1375 ihren ersten König Namens Acamapichtli (übersetzt: "Handvoll Pfeile"). Das Reich der Azteken bestand aus einer Allianz der drei Städte Tenochtitlán, Texcoco und Tlacopán, wobei die Hauptstadt Tenochtitlán gegenüber den beiden anderen Städten stets das Übergewicht hatte.
Hauptaufgabe der Allianz war es, die Abgaben der besetzten Gebiete unter einander aufzuteilen. Die von den Azteken eroberten Gebiete hatten jedes Jahr Abgaben in Form von Lebensmitteln (u.a. Mais, Bohnen), Kleidung, diverse Luxusartikel und Kakao zu entrichten. Anfang des 16. Jahrhunderts dürfte die Hauptstadt Tenochtitlán, die zusammen mit der angrenzenden Stadt Tlatelolco bereits 200.000 Einwohner zählte und damit eine der größten Städte der Welt war, überwiegend von den Lebensmitteltributen der besetzen Gebiete abhängig gewesen sein.
Die aristokratische Klassengesellschaft
Die Gesellschaft der Azteken war als aristokratische Klassengesellschaft organisiert. An ihrer Spitze stand ein Herrscher, der von einem Rat aus hohen Adeligen gewählt wurde und der auf Lebenszeit regierte. Sein Amt ging auf seine Söhne oder Brüder über. Die Klasse der Adeligen verfügte in der Regel über eigenen Grundbesitz, der von Leibeigenen bewirtschaftet wurde und bestimmte darüber hinaus über die Abgaben und Arbeitsdienste der freien Bürger.
Die freien Bürger waren in Dorfgemeinschaften organisiert, die über eigene Oberhäupter, Tempel und Schulen für beide Geschlechter verfügten, sowie eigenen Grundbesitz hatten.
Neben diesen Klassen gab es noch die Klasse der Priester, zu denen nur männliche Adelige nach Absolvierung einer umfangreichen Ausbildung zugelassen waren. Die Priester waren für die äußerst komplexe Religion mit ihren zahlreichen Ritualen und Dutzenden von Göttern verantwortlich. In historischen und neueren Schriften wurden die Azteken oft wegen ihrer Menschenopfer als blutrünstig verschrieen. In Wahrheit opferten sie ihrem Stammesgott Huitzilopochtli nur, weil sie glaubten dass ohne die tägliche Opferung tapferer Kriegsgefangener, die Welt in einer riesigen Katastrophe untergehen würde. Die Zahl der Gefangenen, die von den Azteken pro Jahr geopfert wurden, dürfte nicht höher als ein paar Tausend gelegen haben, deutlich weniger als die Zahl derer, die den Spaniern zum Opfer vielen. Wohl einer der Gründe, warum die spanischen Eroberer bei ihren Beschreibungen der Azteken so sehr übertrieben.
Neben den oben genannten Gruppen aus Adel, Bürgern und Priestern gab es noch die Krieger und die Fernhandelskaufleute. Während die Krieger die militärische Vorherrschaft in Mittelamerika sicherten, kam der Klasse der Fernhandelskaufleute, pochteca genannt, die Aufgabe zu das Aztekenreich mit exotischen Luxusgütern aus entfernten Gebieten zu versorgen. Zu den von ihnen importierten Gütern gehörten leuchtende Federn (u.a. Quetzalfedern), Jaguarfelle, Bernstein und Kakao.
Das Ende des Aztekenreiches
Das Reich der Azteken bestand bis zur Unterwerfung durch die Spanier, die das Reich unter der Führung von Hernán Cortés in ihrem Feldzug von 1519 bis 1521 völlig zerstörten. Es war aber nicht die militärische Überlegenheit der Spanier, sondern vor allem die große Zahl an Verbündeten, die ihnen zum Sieg verhalfen. Ebenso bedeutsam dürften die von den Spaniern mitgebrachten Krankheiten wie Pocken und Masern gewesen sein, die die Bevölkerung stark reduzierten.
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