Nestlé setzt in Zukunft mehr auf Premium-Süßwaren und Direktverkauf

16. Februar 2018 durch
Arne Homborg
Der Schweizer Lebensmittelkonzern Nestlé hat seine Zahlen für 2017 vorgelegt und meldet ein leichtes Wachstum im Süßwarenbereich um 1,5 % auf 8,8 Milliarden Schweizer Franken. Damit entwickelte sich der Süßwarenbereich deutlich schlechter als die Bereiche Fertigprodukte und Wasser. In Zukunft möchte Nestlé verstärkt auf Premium-Süßwaren und Direktverkauf setzen. Diese beiden Bereiche tragen schon heute deutlich zum Wachstum bei. Als Premium-Produkte definiert Nestlé Produkte die 20 % bis 30 % teurer sind, als die wichtigsten Mainstream Marken eines Produktsegmentes. Der Beitrag von Premium-Produkten zum Umsatz von Nestlé betrug 2017 rund 21 % und hat sich damit innerhalb von fünf Jahren verdoppelt. Dazu beigetragen hat in Europa die Schokoladenmarke Les Rechtes De L’Atelier, die 2014 in der Schweiz und Frankreich lanciert wurde. Aktuell wurde begonnen die Marke auch in Großbritannien einzuführen. Zunächst soll sie dort für 12 Monate exklusiv bei der Supermarktkette Sainsbury’s angeboten werden.
Zweiter Wachstumsmotor bei Nestlé soll der Direktverkauf an Endkunden sein. Dafür setzt Nestlé auf eigene Marken-Geschäfte und Onlineshops. Diese gibt es im Süßwarenbereich bereits länger in Form von KitKat Geschäften in Japan. Das Modell ist so Erfolgreich, dass es gerade auf Malaysia und Australien ausgeweitet wurde. In Japan macht der Direktvertrieb bereits 14 % vom Umsatz aus, weltweit liegt der Anteil erst bei 8 %. Keine Zukunft sah Nestlé für sein US-Süßwarengeschäft. Nach zwei Jahren rückläufiger Umsätze verkaufte man das Geschäft im Januar für 2,8 Milliarden US$ an Ferrero. Ebenfalls trennte man sich gerade von der australischen Schokoladen-Tochter Violet Crumble.
Arne Homborg 16. Februar 2018
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