Elfenbeinküste könnte bald die Niederlande als größten Kakaoverarbeiter ablösen

Cargill plant Erhöhung der Kapazität in Abidjan um 50.000 Tonnen - Weitere Firmen erhöhen Kapazitäten

Arne Homborg
(14.11.2021)

Bislang führen die Niederlande die Weltrangliste der größten Kakaoverarbeitenden Länder an. Der zunehmende Versuch der großen Kakaoanbauländer Westafrikas den Kakao selber zu verarbeiten führt aber langsam aber sicher zu einem Wechsel auf Platz Eins. Neben Ghana und Nigeria ist es vor allem das weltweit größte Kakaoanbauland, die Elfenbeinküste, die auch immer mehr Kakao nicht mehr als Kakaobohne exportiert, sondern im eigenen Land zu Kakaomasse, Kakaobutter und Kakaopulver verarbeitet. Bislang verarbeitet das Land rund 25 % der 2,2 Millionen Tonnen Kakao die jährlich im Land geerntet werden selbst zu Halbfabrikaten weiter. Die restlichen 75 % der Kakaobohnen werden unverarbeitet exportiert.

Cargill investiert 100 Millionen $ in neue Anlagen

Die neueste Investition in der Elfenbeinküste kommt vom US-Konzern Cargill. Für rund 100 Millionen Dollar erweitert das Unternehmen seine bestehende Fabrik um weitere 50.000 Tonnen Kapazität. Nach Fertigstellung der neuen Anlagen soll mehr Kakaobutter, Kakaopresskuchen, Kakaomasse und Kakaopulver produziert werden als bisher. Für die Investition gab es steuerliche Anreize durch die Elfenbeinküste.
Auch andere große Konzerne erhöhten oder erhöhen gerade ihre Kapazität zur Kakaoverarbeitung. So erhöhte Weltmarktführer Barry Callebaut die Kapazität auf 200.000 Tonnen und in wenigen Monaten möchte Guan Chong aus Malaysia eine Fabrik mit einer Kapazität von 60.000 Tonnen eröffnen. Laut Souleymane Diarrassouba, Handelsminister der Elfenbeinküste, steigt damit die Verarbeitungskapazität in der Elfenbeinküste von 564.000 Tonnen in 2020 auf 678.000 Tonnen in 2022.