Wie die geglaubte Herkunft den Geschmack von Schokolade beeinflußt

18. Juli 2011 durch
Arne Homborg
Schon länger ist bekannt, dass Informationen über Preis und Herkunft eines Produktes die Beurteilung des Produktes beeinflussen. Forscher am Babson College in Wellesley fanden jetzt heraus, dass auch der Zeitpunkt, wann die Informationen bekannt werden, für die Beurteilung entscheidend ist.
Im Versuch mussten Studenten Schokolade kosten, der einen Hälfte der Studenten wurde erzählt, es sei Schweizer Schokolade, den anderen Studenten erklärte man die Schokolade komme aus China.
Noch Erwartungsgemäß war das Ergebnis, wenn die Studenten die Information vor der Verkostung erhielten. Die als „Schweizer Schokolade“ deklarierte schnitt dann in der Beurteilung deutlich besser ab. Da Schweizer Schokolade weltweit einen guten Ruf hat, entspricht das ganz den Erwartungen an den Versuch. Überraschend war das Ergebnis, wenn die angebliche Herkunft der Schokolade erst nach der Verkostung bekannt geben wurde. Dann wurde nämlich die angeblich aus China stammende Schokolade besser bewertet.
Die Forscher führten auch Tests durch, bei denen als Information nicht die Herkunft, sondern die Information das Produkt sei teuer bzw. preiswert gegeben wurde. Außerdem wurde der Versuch auch mit Wein durchgeführt und dabei vergleichbare Ergebnisse festgestellt.

Quelle: „Shall I Tell You Now or Later? Assimilation and Contrast in the Evaluation of Experiential Products", von Keith Wilcox, Anne L. Roggeveen, Dhruv Grewal. Journal of Consumer Research
Arne Homborg 18. Juli 2011
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