Zivilprozess wegen Spionage durch Nestlé

26. Januar 2012 durch
Arne Homborg
Der Schweizer Lebensmittel- und Schokoladenkonzern Nestlé sitzt in der Schweiz in einem Zivilprozess wegen Spionage auf der Anklagebank. Der Konzern hatte von 2003 bis 2005 über die Sicherheitsfirma Securitas die globalisierungskritische Organisation Attac bespitzeln lassen. Grund für die Spionage dürfte die Arbeit von Attac an einem Nestlé-kritischen Buch gewesen sein. Securitas hatte eine Spionin in die Attac Gruppe eingeschleust und Telefon wie E-Mail-Verkehr überwacht.
Zum Prozeßauftakt kamen die Opfer zu Wort. Sie leiden bis heute unter den Folgen, trauen sich aus Angst vor erneuter Spionage nicht Telefon und E-Mail zu benutzen und leiden unter Alpträumen. Außerdem fordern die Opfer eine lückenlose Aufklärung und wollen wissen, was mit den Daten geschehen ist.
Strafrechtlich hat Nestlé keine Konsequenzen zu befürchten. Bereits 2009 hatte ein Lausanner Untersuchungsrichter entschieden, dass der Konzern strafrechtlich nicht belangt werden kann.
Arne Homborg 26. Januar 2012
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