5 Jahres Bilanz für das PRO-PLANTEURS Projekt

Einkommen der Kakaobauern und -bäuerinnen immer noch nicht Existenzsichernd
19. Februar 2020 durch
Arne Homborg

PRO-PLANTEURSAnfang Februar hat das Forum Nachhaltiger Kakao auf der Internationalen Süßwarenmesse ISM in Köln über die Fortschritte des Projektes PRO-PLANTEURS berichtet. Dieses begann vor fünf Jahren gemeinsam mit der Budnesregierung und der ivorischen Regiurung und hat die Verbesserung des Einkommens von Kakaobauern und -bäuerinnen zum Ziel.

Einkommen immer noch nicht Existenzsichernd

Konkrete Maßnahmen in den vier Bereichen „Stärkung der Kooperativen“, „Verbesserung des Kakaoanbaus“, „Diversifizierung des Anbaus & Verbesserung der Ernährung“ und „Gemeinsames Lernen“ sollten die Lebensb5edingungen auf den Farmen in der Elfenbeinküste verbessern. PRO-PLANTEURS hat seit Beginn des Projektes zahlreiche Aktivitäten umgesetzt. Insgesamt 35 Kooperativen profitieren von der Arbeit und den einzelnen Projekten. Insgesamt sei beim bäuerlichen Einkommen, trotz des gesunkenen Weltmarktpreises für Kakao, eine Tendenz zur Verbesserung festzustellen, so das Forum Nachhaltiger Kakao. Dennoch liegt das Einkommen der Kakaobauern und -bäuerinnen meist immer noch unter einem existenzsichernden Niveau.

Fortführung des Projektes

Der Schwerpunkt der Arbeit soll in Zukunft auf einer Verbesserung des Einkommens liegen. Außerdem soll das Projekt auf 50 Kooperativen mit dann zusammen 30.000 Bauern und Bäuerinnen erweitert werden. Zur Einkommensverbesserung sollen neben der Effizienzsteigerung im Kakaoanbau vor allem Kakaofremde Einkommensquellen beitragen. Die Diversifizierung, sprich der Anbau anderer Pflanzen und die Stärkung eigenen Einkommens der Frauen. Die beiden letzteren Punkte sind für die Kakaobauern und -bäuerinnen sicherlich von Vorteil, zeigen aber auch das die Akteure im Kakaomarkt nicht davon überzeugt sind existenzsichernde Preise für Kakao zahlen zu wollen. Weshalb sonst sollte man den Kakaobauern und -bäuerinnen als Lösung ihrer Armut den Umstieg auf andere Einkommensquellen nahelegen. Die Verbesserung der Produktivität auf den Plantagen dürfte nicht ausreichen um den Kakaoanbau für die Bauern und Bäuerinnen lukrativ zu machen. PRO-PLANTEURS spricht davon, dass sich die Produktivität bei einigen Kooperativen um bis zu 30 Prozent erhöht hat. Wenn trotz aller Professionalisierung auf den Plantagen kein ausreichendes Einkommen zu erzielen ist, scheint die Ursache nicht auf den Plantagen zu liegen.

Die Leistung von PRO PLANTEURS in Zahlen

Das Projekt unterstütze bisher über 20.000 kakaoproduzierende Familienbetriebe, die in 35 Kooperativen organisiert sind. Ab Sommer 2020 erfolgt die Erweiterung auf 30.000 Familien in 50 Kooperativen. Es wurden 76 ländliche Beraterinnen ausgebildet und 16.000 Familien zum Thema Ernährung beraten. Insgesamt 16 Kleinprojekte zu einkommenssteigernden Aktivitäten wurden mit 2.100 Frauen durchgeführt. 16.000 Kakaobauern und -bäuerinnen wurden in den Farmer Business Schools ausgebildet und 5.500 wurden in guten landwirtschaftlichen Praktiken geschult. 320 Jungunternehmer wurden zu Dienstleistern fortgebildet und die Aufforstung mit 60.000 Schattenbäumen unterstützt.

Projektpartner von PRO PLANTEURS sind das Forum Nachhaltiger Kakao e.V., Le Conseil du Café-Cacao (nationale Kakaobehörde der Côte d’Ivoire) und die beiden Bundesministerien für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und für Ernährung und Landwirshaft. Durchgeführt werden die Projekte durch die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH.

Weitere Informationen bei www.kakaoforum.de

Arne Homborg 19. Februar 2020
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