Choba Choba bringt neue Schokolade aus 89 unterschiedlichen Kakaosorten

Neue Nativo Kuvertüre aus Projekt zur Erhaltung der genetischen Vielfalt von Kakao in Peru
12. September 2024 durch
Arne Homborg

Choba Choba Farmer Owned LogoDie Choba Choba Foundation bringt im Herbst eine neue Schokolade aus dem Nativo Projekt zur Erhaltung der genetischen Vielfalt von Kakao auf den Markt. Damit trägt das Nativo Projekt im Alto Huayabamba Tal in Peru erste Früchte in Form von Schokolade. Die Kuvertüre mit dem Namen „Nativo 70“ wird ab dem 21. Oktober in einer sehr begrenzten Menge erhältlich sein. Wie alle Choba Choba Kuvertüren enthält sie kein Lezithin. Der Kakaogehalt von 70 Prozent besteht aus den Kakaobohnen des Nativo Projektes (siehe unten) und 10 Prozent zugesetzter Kakaobutter. Das Aroma des einmaligen Blends soll an Porcelana Kakao und Honig erinnern. Verfügbar sind nur rund 2 Tonnen Kuvertüre.


Choba Choba ist ein Schweizer Schokoladenhersteller der im Besitz von Kakaofarmern aus Peru ist. Diese lassen ihren Kakao in der Schweiz von Felchlin zu Kuvertüre und Schokoladentafeln verarbeiten und vermarkten die Produkte in Europa. Die Erlöse aus der direkten Vermarktung fließen an die Kakaofarmer und ermöglichen Choba Choba zahlreiche lokale Projekte um Menschen und Kakao in Peru eine Zukunft zu ermöglichen. Kernpunkte der Arbeit sind dabei eine professionelle und nachhaltige Agrarökologie, der Naturschutz und Kampf gegen Abholzung, sowie die Erhaltung der genetischen Vielfalt von Kakao.


Über 3.000 Kakaofarmer profitieren heute von der Arbeit von Choba Choba. Inzwischen schützt Choba Choba eine Fläche von 9.118 Hektar Regenwald und hat 89 Kakaosorten aus der Region Alto Huayabamba erstmals genetisch erfasst und im Anschluß zu Forschungszwecken angebaut um diese Sorten zu erhalten und ihre Eignung für den Kakaoanbau zu testen. Damit trägt Choba Choba zum Erhalt der großen Vielfalt von Kakao bei, die in den letzten Jahrzehnten durch zunehmende Monokulturen immer stärker gefährdet wurde. In Teilen Perus wird heute bereits bis zu 85% der Klon CCN-51 aus Ecuador angebaut. Ein auf hohen Ertrag gezüchteter Kakao der zunehmend andere Sorten verdrängt. Dadurch ist nicht nur die geschmackliche Qualität des heimischen Kakaos gefährdet, sondern langfristig durch das Aussterben vieler Kakaosorten auch das Überleben des Kakaos selbst. Wenige in Monokulturen angebaute Sorten sind besonders anfällig für neu auftretende oder sich anpassende Krankheiten und Schädlinge.


Kakaofrüchte einiger ausgewählter Kakaosorten.


Für das Projekt wurden seit 2018 in Pucallpillo, Pizarro und Santa Rosa Kakaopflanzen auf Kakaofarmen ausgewählt die bislang nicht untersucht worden waren. Fast 100 bislang unbekannte Kakaosorten konnten so genetisch identifiziert werden. 89 Sorten wurden dann in einem Versuchsgarten angebaut und erforscht. Dazu wurden auf einer Gesamtfläche von 2,5 Hektar von jeder Sorte 15 Bäume gepflanzt. Dabei wurde untersucht, welche Sorten sich für eine Kakaofarm eignen würden. Fünf bis zehn der ursprünglich angepflanzten Sorten werden seit 2023 stärker vermehrt um sie im praktischen Kakaoanbau zu testen. Aus den gesammelten Ernten der ersten Verschäume produziert Choba Choba jetzt erstmals einen Schokolade. Der Kakao für die Nativo 70 Kuvertüre kommt aus diesem Versuchsgarten und von den Kakaofarmen auf denen die neuen Sorten ursprünglich entdeckt wurden. So kam mit rund 1,3 Tonnen gerade genug Kakao zusammen um daraus eine Schokolade herzustellen.


Zur Choba Choba Webseite

Arne Homborg 12. September 2024
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