Migros Schokolade kommt jetzt teilweise aus Deutschland

Eidgenossen verärgert über Schokolade aus dem „großen Kanton im Norden"
9. Februar 2020 durch
Arne Homborg

Der Schweizer Lebensmittelhändler Migros baut sein Eigenmarkengeschäft um. Die Schokoladenserie M-Preis wird jetzt nicht mehr vollständig von Chocolat Frey in der Schweiz produziert, sondern kommt jetzt aus Deutschland. Das die Schokolade jetzt aus dem „großen Kanton im Norden“ kommt, stößt nicht bei allen Schweizern auf Begeisterung. Migros war bislang weltweit einer der ganz wenigen Lebensmittelketten, die ihre Schokolade in ihrem Tochterunternehmen Chocolat Frey selbst hergestellt haben. Beworben wurde dies immer mit dem Slogan „Von uns. Von hier.“. Das trifft jetzt aber nicht mehr auf alle Tafelschokoladen zu. Grund für den Einkauf der Schokolade in Deutschland dürfte der deutlich günstigere Preis sein. Immerhin sind die M-Preis Produkte am unteren Ende der Preisspanne für Schokolade angesiedelt und die Produktion in der Schweiz teurer als in Deutschland. Wer die Schokolade in Deutschland produziert wurde bislang nicht bekannt. Einige Schokoladen sollen auch aus Belgien kommen.

Kritik erntet die Migros für die Schokolade von vielen Seiten. „Typisch Schweizer Produkte, sollten auch aus der Schweiz kommen“, heißt es von vielen Seiten. Auch von Verbrauchertäuschung ist die Rede. Den Imageschaden für Migros schätzen manche Experten schon höher ein, als die Ersparnis durch die Produktion im Ausland. Bei Chocolat Frey geht es zur Zeit ohnehin turbulent zu. Das Unternehmen soll „sich verändernden Marktentwicklungen angepasst werden“ und hat jetzt erstmals keinen eigenen Chef mehr. Die Leitung erfolgt durch den Chef des Kaffeegeschäfts, Raphael Gugerli, der neben Frey jetzt auch Midor leitet. Mehrere Manager sollen das Unternehmen zuletzt verlassen haben.

Arne Homborg 9. Februar 2020
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